Streit um Vorstandsposten in Aubing: Viel Unmut im neuen Bezirksausschuss

Der frisch gewählte Aubinger Bezirksausschuss hat bereits bei der Bestimmung seines neuen Vorstands Ärger. Der Grund ist ein kurzfristiger Parteiwechsel.
Aubing – Im Aubinger Bezirksausschuss wird heftig um die Posten im neuen Vorstand gestritten. Der bisherige BA-Chef Sebastian Kriesel hat mit seiner CSU und der neu gegründeten Fraktion „Junge Aubinger“ mit zwölf von 23 Sitzen erneut eine knappe Mehrheit hinter sich.
Streit im BA Aubing: BA-Chef Kriesel will Vorstand mit allen Fraktionen besetzen
Dennoch wolle er einen Vorstand bilden, in dem alle Fraktionen vertreten sind, so Kriesel. „Unser Ziel ist es eben nicht, alle verfügbaren Positionen nur unter uns aufzuteilen, sondern wir stehen für eine kollegiale, interfraktionelle und gemeinsame Arbeit.“
Sein Vorschlag: Grüne und „Junge Aubinger“ erhalten die beiden Stellvertreterposten, Freie Wähler/ÖDP stellen den Kassier und die SPD erhält den Posten des Beisitzers. „In dieser Reihenfolge wäre das erzielte Wahlergebnis abgedeckt.“
Grüne, SPD und Freie Wähler/ÖDP sind unzufrieden mit Besetzung des zweiten Stellvertreters
Das lehnen allerdings Grüne, Freie Wähler/ÖDP und SPD ab. „Das können wir nicht mittragen“, sagt Grünen-Sprecherin Dagmar Mosch. Für sie ist Sebastian Kratzer, der für die „Jungen Aubinger“ den Stellvertreterposten übernehmen soll, nicht tragbar.

Kratzer und seine Frau Tamara waren nach der Wahl aus der SPD-Fraktion ausgetreten und hatten gemeinsam mit FDP-Vertreter Tobias Müller die „Jungen Aubinger“ gegründet.
Ein Grund: Sie wollen Kriesel als BA-Chef, während ihre SPD-Kollegen gemeinsam mit Freien Wählern/ÖDP den Grünen Boris Schwartz zum Vorsitzenden wählen wollten.
„Es ist unglaublich, was hier abgeht. Wir sind der Meinung, so kann man sich nicht verhalten“, ärgert sich Mosch. Das Ehepaar Kratzer sei auf der SPD-Liste ins Gremium gewählt worden.
Grüne, Freie Wähler/ÖDP und SPD fordern Roland Jung (FW/ÖDP) als zweiten Stellvertreter. Doch darauf will sich Kriesel nicht einlassen.

Kriesel widerspricht Vorwürfen
Die Fronten sind verhärtet. Kriesel habe die Gespräche für gescheitert erklärt und wolle den Vorstand nun nach seinem Gusto besetzen, kritisiert Mosch. Der CSU-Mann widerspricht: Sein Ziel, dass im BA-Vorstand alle fünf Fraktionen vertreten sein sollen, habe weiterhin Bestand.
Am Mittwoch, 13. Mai, tagt der neue BA ab 19.30 Uhr erstmals – wegen Corona – im Rathaus am Münchner Marienplatz.
Andreas Schwarzbauer