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Kuvertfabrik Pasing (Kupa) erwacht zu neuem Leben

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Von: Andreas Schwarzbauer

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In das oberste Geschoss der Kuvertfabrik Pasing wurde der historische Dachstuhl wieder eingebaut.
In das oberste Geschoss der Kuvertfabrik Pasing wurde der historische Dachstuhl wieder eingebaut. © Andreas Schwarzbauer

Bauwerk hat über drei Jahre die historische Kuvertfabrik Pasing an der Landsberger Straße saniert. Jetzt sind die Arbeiten abgeschlossen. Wie das Gebäude aussieht ...

München / Pasing ‒ Die Kuvertfabrik Pasing (Kupa) erwacht wieder zum Leben. Projektentwickler Bauwerk hat sie drei Jahre lang saniert und zu einem Bürogebäude umgebaut. Nun sind die Arbeiten abgeschlossen. Auf vier Stockwerken sind an der Landsberger Straße Räume für bis zu 250 Arbeitsplätze entstanden.

Denkmalschutz spielte bei Sanierung der Kuvertfabrik Pasing (Kupa) wichtige Rolle

Dabei habe das Unternehmen eng mit dem Denkmalschutz zusammengearbeitet, berichtet Projektleiter Christian Schulz. Man habe die ursprüngliche Fassade mit großen, runden Fenstern im Erdgeschoss wiederhergestellt und alle originalen Holzfenster, die erhalten werden konnten, saniert. Auch das Jugendstil-Geländer im Treppenhaus restaurierte Bauwerk.

Das Dachgeschoss sei eine besondere Herausforderung gewesen, denn der Dachstuhl sollte erhalten werden. Bei den Arbeiten habe sich aber gezeigt, dass viele Holzsparren, die eigentlich das Dach tragen sollen, marode waren. Da sie allerdings laut einer Untersuchung 1905 geschlagen wurden und somit aus der Entstehungszeit der Kupa stammen, habe der Denkmalschutz gefordert, dass sie wiederverwendet müssten. „Es gibt jetzt an mehreren Stellen neue und alte Sparren nebeneinander. Die einen tragen das Dach und die anderen sind ohne Funktion“, sagt Schulz.

Kuvertfabrik Pasing (Kupa): Neue Elemente im Inneren

Aber auch neue Elemente finden sich im Inneren der Kupa. „Wir haben aus Brandschutzgründen ein zweites Treppenhaus und wegen der Barrierefreiheit einen Aufzug eingebaut. Das war der größte Eingriff ins Gebäude“, sagt Schulz. Im Erd- und im Dachgeschoss entstanden aufgrund der Raumhöhe von bis zu acht Metern Galerien. Zudem baute Bauwerk abgehängte Heiz-Kühl-Decken ein, die als Heizung oder Klimaanlage fungieren. Betrieben werden sie mithilfe von Grundwasser, das drei Brunnen aus der Erde holen.

Im obersten Stockwerk habe man Gauben und Dachfenster ergänzen dürfen, um genügend Licht zu haben. Aufgrund des geplanten U-Bahn-Baus musste Bauwerk das Fundament komplett freilegen, um Stahlträger einziehen zu können. „Durch neue und historische Elemente entsteht ein einzigartiger Charme, der in dieser Form in Neubauten nicht erreicht werden kann.“  

Kuvertfabrik Pasing (Kupa): vorerst keine Gastronomie im Kesselhaus

Die Büros sind durch Glaswände voneinander abgetrennt. „Es ist eine gesunde Mischung aus Räumen, bei denen man die Tür zumachen kann, aber wegen des Glases nicht isoliert ist, und Begegnungsräumen wie einer Teeküche“, sagt Schulz. In das alte Kesselhaus neben der Kupa soll nicht wie ursprünglich geplant ein gastronomisches Angebot einziehen. Vielmehr ist nun auch eine Büronutzung geplant. Die nötigen Anschlüsse für ein Restaurant oder Café seien aber vorhanden. „Wir sind froh und stolz, dass wir in diesem Gebäude, das jahrelang eine Arbeitsstätte war, moderne Bürolofts machen konnten und ihm wieder Leben einhauchen konnten“, sagt Schulz. Der Aufwand und die hohen Kosten, die Schulz nicht nennen will, habe sich gelohnt.  

Die Sparkasse, die das Gebäude gekauft hat, verhandelte derzeit mit potenziellen Interessenten für die insgesamt acht Mieteinheiten auf 4400 Quadratmetern.  Rund um das historische Fabrikgebäude zudem fünf Neubauten mit 167 Wohnungen entstanden, die bereits alle bezogen sind. Über das Areal verläuft eine öffentliche Promenade. In unmittelbarer Nachbarschaft soll zudem ein Kulturbürgerhaus entstehen.

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