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Unser Jahresrückblick fasst die beliebtesten Viertel-Themen der Hallo-Leser von 2020 zusammen. Was uns in Pasing, Aubing, Lochhausen und Langwied bewegt hat
München-West - Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter den Menschen im Münchner Westen. Das zeigt auch unser Jahresrückblick. Welche Geschichten darin vorkommen, haben Sie mitbestimmt: Es sind die Themen, die auf unserer Homepage an meisten gelesen wurden.
Januar: Der Rewe-Markt an der Ubostraße in Aubing schließt
Der Rewe-Markt an der Ubostraße schließt – diese Nachricht schlug ein wie eine Bombe und war das Thema, das die Aubinger im Januar am meisten bewegte. Zahlreiche Bürger forderten, dass der Nahversorger bleiben muss. Anwohner des Quartiers an der Gilchinger Straße sammelten 300 Unterschriften für den Erhalt. Vergeblich. Anfang April schloss der Supermarkt, weil das Gebäude nicht mehr den Anforderungen an einen modernen Nahversorger entspreche, so eine Rewe-Sprecherin.
Seitdem steht der Bau leer. Zwischenzeitlich kursierten Gerüchte, dass dort eine Spielhalle entstehen soll. Aber Stadtteilmanager Daniel Genée versichert, dass die Eigentümer wieder einen Lebensmittelanbieter suchten.
Februar: Sorge um Flüchtlinge in Freiham
Im Februar erregte die Gemüter, dass die Stadt die Asylunterkunft in Freiham schließen wollte, um dort stattdessen Gewerbe anzusiedeln. Die Bewohner sollten in ganz Oberbayern verteilt werden – obwohl die meisten gut im Münchner Westen integriert sind. Doch das Gewerbeprojekt verzögert sich, die Flüchtlinge können bis Mitte 2022 bleiben. Bis dahin entsteht im Norden Freihams an der Aubinger Allee eine neue Notunterkunft für Obdachlose, die sich auch an anerkannte Flüchtlinge richtet, die keine Wohnung finden.
Außerdem präsentierte Rektor Ulrich Ebert im Februar Hallo die Pläne für die Erweiterung des Max-Planck-Gymnasiums. Ein eingeschossiger Flachbau soll einem neuen Gebäude mit vier Stockwerken weichen. Dort werden eine Mensa, eine Pausenhalle, ein moderner naturwissenschaftlicher Bereich und weitere Klassenzimmer Platz finden. Zudem soll eine zweite Sporthalle entstehen.
Eigentlich war geplant, dass die Bauarbeiten im Schuljahr 2021/22 starten. Doch wegen der angespannten Haushaltslage der Stadt verschiebt sich das Projekt um zwei Jahre nach hinten. Der Bezirksausschuss will das nicht hinnehmen und fordert wegen des Bevölkerungswachstums einen früheren Start der Arbeiten.
März: Wirbel um Kommunalwahl
Ganz im Zeichen der Kommunalwahl stand der März. Die Leser interessierte vor allem, wer sie in den Bezirksausschüssen vertritt. In Pasing-Obermenzing gewannen die Grünen die meisten Sitze. In Aubing verteidigte die CSU trotz Verlusten ihre Mehrheit. Dort kam es nach der Wahl zu einem lokalen Polit-Krimi, den die Hallo-Leser von März bis Mai eifrig verfolgten. Zwei Abtrünnige verhalfen dem bisherigen BA-Chef, Sebastian Kriesel (CSU), zu seiner Wiederwahl.
April: Corona-Alarm im Pasinger Krankenhaus
Anfang April wurde bei 14 Patienten und zwei Mitarbeitern im Pasinger Krankenhaus das Coronavirus festgestellt. Um weitere Infektionen zu verhindern, entschied sich die Klinik, vorsorglich keine Patienten mehr anzunehmen, zu verlegen oder zu entlassen. Die rund 1200 Mitarbeiter und Patienten wurden auf das Coronavirus getestet. Das Ergebnis: 82 positive Ergebnisse. Nach und nach wurden die Abteilungen wieder geöffnet, nach sieben Tagen wurde der Regelbetrieb wieder aufgenommen.
Inzwischen gibt es ein umfangreiches Sicherheitskonzept: Alle Patienten müssen bei der Aufnahme einen Corona-Test machen und werden – je nachdem ob sie bisher kein, ein positives oder negatives Ergebnis haben – in getrennten Farbzonen untergebracht. Auch in der Notaufnahme gibt es ein abgetrenntes Areal für Covid-19-Patienten mit eigenem Zugang. Mitarbeiter werden regelmäßig getestet, auf dem gesamten Gelände gilt eine Maskenpflicht.
Im Eingangsbereich steht ein Masken-Scanner, der bei Personen ohne Mund-Nasen-Schutz ein akustisches Signal gibt. „Damit wollen wir bei allen Mitarbeitern, unseren Patienten und Besuchern das Bewusstsein für das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes erhöhen“, so Sprecher Marten Deseyve.
Mai: Unverpacktladen öffnet in Pasing
Mitten in der Corona-Pandemie eröffneten die Laimerin Sabine Pötzsch und ihre Nachbarn an der Willibaldstraße einen Unverpacktladen. Das genossenschaftliche Geschäft sei gut angelaufen. „Wir sind zufrieden mit den ersten Monaten und das dazugehörige Café hat sich von Sommer bis Anfang November großer Beliebtheit erfreut“, sagt Pötzsch.
Juni: Tiny Houses sorgen für Ärger im Gleisdreieck
Eigentlich wollten Felicia Rief und ihre drei Mitstreiter nur Aufmerksamkeit für die neue Wohnform „Tiny House“ schaffen und stellten zwei etwa 18 Quadratmeter große Holzhäuschen auf dem Gleisdreieck in Pasing auf. Der Bezirksausschuss witterte eine illegale Wohnbebauung. Doch die Häuser sind unbewohnt und dienen nur als Anschauungsobjekt. Bei einem Besuch konnten sich die Viertelpolitiker das Projekt vor Ort anschauen.
Rief und ihre Freunde sehen sich ihrem Ziel inzwischen ein Stück weit näher: SPD und Grüne wollen Wohnen ohne Bodenversiegelung auf bisher ungenutzten Flächen vereinfachen.
Juli: Aubing als Corona-Hotspot?
Für Unmut im Aubinger Bezirksausschuss sorgte ein Zeitungsartikel, der den Stadtbezirk als Corona-Hotspot bezeichnete. Weil nur die 47 Corona-Krankmeldungen von AOK-Versicherten die Grundlage dafür waren, kritisierten die Viertelpolitiker die Zahlen als nicht repräsentativ. Sie forderten Aufklärung von der Stadt. Das zuständige Gesundheitsreferat erfasst derzeit die Zahlen allerdings nur für München insgesamt, arbeitet allerdings an einer Übersicht nach Postleitzahlen.
August: Ein zweiter S-Bahn-Halt für Pasing
Der Freistaat sieht einen S-Bahn-Halt „Berduxstraße“ für die Bewohner des angrenzenden Neubaugebiets positiv. Er könnte sogar vor Inbetriebnahme der Zweiten Stammstrecke realisiert werden. Voraussetzung, so das Verkehrsministerium im August: Die Stadt beteiligt sich an den Kosten. Der Stadtrat hat dafür inzwischen grünes Licht gegeben. München will sich an den Planungs- und Baukosten beteiligen.
September: Ärger um Areal an der Ubostraße
Das städtische Areal an der Ubostraße 7 und 9 soll umgestaltet werden. Das Planungsreferat hat dazu erste Pläne erarbeitet, die vor allem eine Erweiterung des Technischen Hilfswerks (THW) vorsehen. Warum das THW dringend mehr Platz braucht und weshalb die Bürgervereinigung Aubing dieses Vorhaben kritisch sieht, interessierte die Leser im September am meisten.
Im November war das sogenannte Ubo-Areal wegen einer Petition erneut ein großes Thema. Aufgrund der zahlreichen Proteste organisierte die Stadt im Dezember eine Informationsveranstaltung, bei der das Planungsreferat sein Vorgehen erklärte. Alle Nutzer sollen auf dem Areal bleiben können und die Aubinger noch umfassend an den Planungen beteiligt werden.
Oktober: Keine Christkindlmärkte in Pasing
Wegen der Pandemie sagten die Veranstalter bereits im Oktober die beiden großen Weihnachtsmärkte in Pasing ab. Damit war schon rund zwei Wochen vor dem generellen Verbot der Stadt festgestanden, dass der Pasinger Christkindlmarkt und das Weihnachtsdorf vor den Arcaden 2020 ausfallen würden.
Außerdem sorgte für Aufregung, dass die Durchfahrt von der Haberlandstraße zur Nordumfahrung für den Autoverkehr gesperrt wurde. Nur Busse dürfen dort noch passieren. Die Anwohner hatten eine Petition gestartet, weil sie durch die neue Regelung zu einem kilometerlangen Umweg gezwungen sind. Sie sammelten mehr als 450 Unterschriften.
Das Kreisverwaltungsreferat will dennoch daran festhalten. Zahlreiche Leser kritisierten in der Folge, dass die Sperrung nicht kontrolliert werde und sich niemand daran halte.
November: Pasinger Lernplattform geht durch die Decke
Eine Online-Plattform, auf der Kinder mithilfe von pupsenden Lamas Mathe lernen können, war im November bei den Hallo-Lesern beliebt. Die Pasingerin Anja Wee hatte keine geeignete Lern-App für ihre Tochter gefunden und daher 2019 mit www.coollama.de ein eigenes Portal entwickelt. Vergangenes Jahr schossen die Nutzerzahlen dank Home Schoolings durch die Decke.
Dezember: Taxi-Gutscheine für Bedürftige mit Behinderung
Kurz vor Weihnachten forderte die CSU im Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing Taxi-Gutscheine für bedürftige und mobilitätseingeschränkte Münchner. So sollten sie in der Pandemie sicher ihre Weihnachtseinkäufe erledigen oder zur Christmette fahren können. Der Bezirksausschuss lehnte den Antrag allerdings ab. Er komme viel zu spät und sei 2020 nicht mehr umsetzbar.