Pasing/Germering: Machbarkeitsstudie für Seilbahn in Auftrag gegeben

Eine Seilbahn soll die Verkehrsprobleme im Westen lösen: Die SPD Germering will die Realisierung mittels Studie überprüfen lassen. Ganz neu: Jetzt gibt es auch einen Stadtratsantrag in München.
Update: 1. August – Entsprechender Stadtratsantrag auch in München
Pasing – Konkret geht dieser von der Bayernpartei aus. Ihr Antrag im Wortlaut: „Die Verwaltung prüft die Idee des Germeringer Stadtrates, ihr Gemeindegebiet mit einer Seilbahn über Freiham an das Stadtteilzentrum Pasing anzuschließen und beteiligt sich an einer gemeinsamen Machbarkeitsstudie. Das Ergebnis wird dem Stadtrat dargestellt.“
Begründung der Bayernpartei: In Freiham entstehe ein komplett neuer Münchner Stadtteil. Der entsprechende ÖPNV Anschluss sei jedoch „leider nicht mitgeplant“ worden. Der neue Stadtteil sei lediglich mit der S-Bahn und mit Busverbindungen angeschlossen.
Die Idee der Stadt Germering, ihr Gemeindegebiet mit einer Seilbahn an München anzuschließen, habe durchaus ihren Charme, heißt es in der Presseerklärung:
- Eine Seilbahn ließe sich wesentlich günstiger und schneller realisieren als eine U-Bahn Linie.
- Eine Seilbahn würde Freiham nicht nur mit Pasing, sonder auch mit dem Umland verbinden.
- Eine Seilbahn würde den Pendlern eine Alternative zur störanfälligen S-Bahn bieten.
Andreas Schwarzbauer
Update: 31. Juli – Machbarkeitsstudie für Seilbahn
Pasing – Die Germeringer SPD will nun eine Machbarkeitsstudie für eine Seilbahn von Germering nach Pasing in Auftrag geben. Als Strecke schlägt die Partei eine 6,4 Kilometer lange Route entlang der Bodenseestraße zum S-Bahnhof Freiham und von dort über die Haltestelle am Westkreuz und die Kleingartenanlage Haberlandstraße und die Kaflerstraße nach Pasing vor.
Ohne Halt wäre die Seilbahn 13 Minuten unterwegs, mit zwei Haltestellen wären es 16 Minuten. In einer Stunde könnten laut Berechnungen der SPD 4200 Personen in eine Richtung transportiert werden, die S-Bahn schafft 5400.
Erstmeldung – Seilbahn für den Münchner Westen?
Pasing – Eine Seilbahn von Germering über Freiham bis Pasing wünscht sich die Germeringer SPD. Am S-Bahnhof Harthaus könnte sie starten und dann entlang der Bodenseestraße bis Pasing fahren, schlägt SPD-Mann Klaus-Peter Müller vor.
Die S-Bahn sei immer voll und unzuverlässig. Und auch die Straßen müssten dringend entlastet werden. „Eine Seilbahn ist relativ einfach zu bauen, günstig und umweltfreundlich. Der Aufwand an Zeit und Geld für den Bau ist wesentlich geringer als bei einer U-Bahn“, sagt Müller. Zudem sei man bei der Streckenführung flexibel. Und mit einer Kapazität von 9000 Leuten pro Stunde sei sie eine große Entlastung für die S-Bahn.
Müller griff damit eine Idee von Oberbürgermeister Dieter Reiter und Verkehrsministerin Ilse Aigner auf, die sich eine Seilbahn am Frankfurter Ring vorstellen können. „Es ist bisher ein unausgegorener Vorschlag, den man aber weiterverfolgen müsste“, so Müller.

Bei Sebastian Kriesel, Vorsitzender des benachbarten Bezirksausschusses (BA) Aubing-Lochhausen-Langwied, rennt er damit offene Türen ein: „Ich finde den Vorschlag der Kollegen aus Germering sehr spannend. Eine Seilbahn von Germering über Freiham nach Pasing hat ihren Charme.“ Die Aubinger hatten im Sommer einen Antrag für eine Seilbahn innerhalb Freihams gestellt. Aber eine stadtgrenzenübergreifende Trasse könne „eine wunderbare komplementäre Ergänzung“ zur U-Bahn sein, meint Kriesel. Romanus Scholz vom Pasinger BA sagt: „Ich finde die Idee von innerstädtischen Seilbahnen grundsätzlich sehr reizvoll.“ Aber in dicht besiedelten Gebieten wie Pasing sei es problematisch. Deshalb hält er eine U-Bahn ergänzt durch eine Tram für sinnvoller.
OB Reiter sieht noch Handlungsbedarf in Freiham und sagt: „Seilbahnen bieten interessante Perspektiven als urbane Verkehrsmittel.“ Er will aber erst die Machbarkeitsstudie für das geplante Pilotprojekt im Münchner Norden abwarten.
Andreas Schwarzbauer
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