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Aubingerin kämpft für Messstation

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Ines Allinger kämpft für eine Stickstoffdioxid-Messstation in Aubing. © mjh

Die Aubingerin Ines Allinger kämpft für ihre Tochter, für eine Stickstoffdioxid-Messstation. Die vielen Autos an der Lochhausener Straße und an der Schussenriederstraße machen ihr Sorgen.

Aubing – „Meine kleine Tochter hat sich oft in den Schlaf gehustet. Der Arzt hat bei ihr hyper-reagible Atemwege diagnostiziert. Das, und die vielen Autos an der Lochhausener Straße mit ihren Abgasen nahe der Kita an der Schussenriederstraße 5 hat mir Sorgen bereitet.“ Seitdem kämpft Ines Allinger (36) dort für eine Stickstoffdioxid-Messstation.

24 000 gemessenen Fahrzeuge nahe der Lochhauser S-Bahn-Station - täglich

Nun hat die Bürgerversammlung ihren Antrag verabschiedet: „Der Gift-Ausstoß der täglich rund 24 000 gemessenen Fahrzeuge nahe der Lochhauser S-Bahn-Station wurde bisher nie wirklich fundiert gemessen, nur geschätzt. 40 bis 60 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, diese Zahlen überschreiten zulässige Grenzwerte“, berichtet sie.

Wie gefährlich Stickstoffdioxid ist, wurde ausreichend untersucht. So warnt das Umweltbundesamt: „Zunächst ist Stickstoffdioxid ein Reizgas, wirkt als sehr reaktive Verbindung besonders an den unteren Atemwegen. Je nach Stärke und Dauer der Belastung kommt es zu Schäden an den Lungenzellen. Bei kurzfristig hoher Belastung, zum Beispiel an stark befahrenen Straßen (...), treten bei empfindlichen Menschen akute Reizwirkungen auf. Husten und eine Verschlechterung der Lungenfunktion können die Folge sein.“

Die junge Mutter ist zuversichtlich, dass sich die Stickstoffdioxid-Belastung in Lochhausen deutlich senken lässt. Deshalb hat sie sich im Februar mit Briefen direkt an Oberbürgermeister Dieter Reiter gewandt – ihn persönlich um Tempo 30 und die Einrichtung einer Messtation gebeten. Beruhigen konnte sie sein mehrseitiger Antwortbrief allerdings nicht: „Gemäß dem Handbuch der Emissionsfaktoren haben Pkw die höchsten Feinstaub-Emissionen bei Tempo 30. Nach Abwägung sind keine verkehrsrechtlichen Maßnahmen aus Gründen des Lärmschutzes oder der Luftreinhaltung veranlasst.“

Eine neue Messstation ist derzeit nicht in Planung

Und die neue Messstation? Hier verweist das Referat für Gesundheit und Umwelt auf aktuelle Maßnahmen der Landeshauptstadt: „20 neue Messstellen betreibt das RGU seit dem 1. Januar 2019 in Kooperation mit dem Deutschen Wetterdienst. Insgesamt sind es nun 40 im Münchner Raum.“ Von weiteren geplanten Messstationen ist nicht die Rede.

Trotzdem kann sich die junge Mutter freuen – die schon bestehende Lärmschutzwand an der Lochhausener Straße soll in Richtung Gröbenzell verlängert werden. Und auch Allingers vierjähriger Tochter geht es besser. Nicht, weil Verkehr und Abgase weniger geworden wären: „Wir waren an der Nordsee, auf Mutter-Kind-Kur. Bei der klaren Meeresluft hat sie sich erholt.“ Marie-Julie Hlawica

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