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Sie kämpft um die Kupa-Kastanien

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Bettina Vogel von den Pasinger Grünen will die Kastanien vor der Kuvertfabrik Pasing (Kupa) erhalten.
Bettina Vogel von den Pasinger Grünen will die Kastanien vor der Kuvertfabrik Pasing (Kupa) erhalten. © andy

Pasing – Weil das Gelände der ehemaligen Kuvertfabrik Pasing bebaut wird, sollen sieben alte Kastanien weichen. Doch die Pasinger Grünen um Bettina Vogel machen dagegen mobil

Wehmütig blickt Gerald Zehetbauer auf die sieben Kastanien, die vor der Pasinger Kuvertfabrik (Kupa) stehen. Im Zuge der Bebauung des Geländes am Knie sollen die Bäume weichen. Weil unter dem gesamten Gelände eine Tiefgarage entstehen soll, hätten die Wurzeln der Kastanien zu wenig Platz. Wegen der geplanten U-Bahn könne man nicht in die Tiefe bauen und müsse deshalb das gesamte Areal nutzen. „Die Rodung kann daher nicht vermieden werden“, so Nadine Anschütz, Sprecherin des Bauherrn Bauwerk Development.

Zehetbauer ärgert das: „Es gibt in der Umgebung relativ wenige große Bäume. Man sollte bei der Baumaßnahme darauf Rücksicht nehmen, denn die Kupa und die Bäumen gehören zusammen.“

Gründe für den Erhalt der sieben Bäume

Das sehen auch die Grünen im Pasinger Bezirksausschuss (BA) so. Bettina Vogel beantragte, den Bauplänen nur zuzustimmen, wenn die Bäume erhalten blieben. Der BA habe im September den Wunsch formuliert, dass die Kastanien nicht gefällt werden. „Man muss jetzt konsequent sein“, appellierte Vogel an das Gremium.

Generell fielen Bäume bei vielen Bauprojekten zu schnell hinten herunter, kritisiert Vogel. Aber gerade in diesem Fall sei der Erhalt wichtig: „Sie nehmen die Abgase der Nordumfahrung auf. Wenn überall in Pasing die Bäume herausgenommen werden, haben wir bald überhaupt keine gute Luft mehr.“

Ihre Kollegen im Bezirksausschuss sahen dies allerdings mehrheitlich nicht so und bestätigten die Teilbaugenehmigung gegen Stimmen von Grünen und ÖDP. Sven Wackermann (CSU) bedauerte zwar den Verlust der Bäume, aber das werde durch einen anderen Punkt wettgemacht: „Wir bekommen an dieser Stelle ein ordentliches Bauprojekt, bei dem wir die Kuvertfabrik erhalten konnten und durch die geplante Gastronomie sogar für die Öffentlichkeit zugänglich machen.“ Frieder Vogelsgesang (CSU) stimmte zu: „Der Erhalt der Kuvertfabrik ist ein großer Erfolg, der für den Bauherrn nicht gerade kostengünstig ist.“ Vogelsgesang verwies zudem auf geplante Ersatzpflanzungen. Constanze Söllner-Schaar (SPD) warf den Grünen vor, viel zu spät dran zu sein mit ihren Protesten. Auch Bauwerk-Sprecherin Anschütz sagt: „Das gesamte Erschließungskonzept wurde im Frühjahr 2018 mehrfach im BA präsentiert.“ Vogel wollte das nicht auf sich sitzen lassen. Zwar habe es vorher schon Gerüchte gegeben, aber dass die Bäume tatsächlich weg müssen, habe sie erst im Dezember erfahren.

Die Pasinger Grünen erhielten Unterstützung von ihrer Stadtratsfraktion, die ebenfalls den Erhalt der Bäume beantragte. Die Fällung der Kastanien sei durch den Bau einer Tiefgarage nicht zu rechtfertigen. Die Chancen auf einen Erhalt der Kastanien stehen dennoch nicht gut. Der Aushub inklusive Baumfällungen sei von der Lokalbaukommission bereits genehmigt, so Anschütz. Die Arbeiten sollen im Frühjahr starten.

Andreas Schwarzbauer

Die Pläne für das Gelände der Kuvertfabrik Pasing

Fünf Neubauten mit 175 Wohnungen sind auf dem Gelände geplant, die sich um den Industriebau gruppieren.
Fünf Neubauten mit 175 Wohnungen sind auf dem Gelände geplant, die sich um den Industriebau gruppieren. © Visualisierung: Allmann, Sattler, Wappner

Rund um die ehemalige Kuvertfabrik Pasing (Kupa) an der Landsberger Straße 444 soll ein Wohn- und Geschäftsquartier entstehen. Bauwerk Development hat fünf Neubauten mit 175 Wohnungen geplant, die sich um den Industriebau gruppieren. In der Kupa selbst sind Büros vorgesehen. In den niedrigen Anbau, dem Kesselhaus, kommt ein Café. 200 Stellplätze entstehen in einer Tiefgarage unter dem Gelände. Zur Straße hin sind Fassaden mit vorspringenden Bauteilen und Erkern geplant.

Fehlende Markierung verzögert Ampelbetrieb in Aubing um Monate

Schon seit mehreren Wochen steht an der Kreuzung von Bodenseestraße und Aufseßer Platz eine neue Ampel. Allerdings ist sie zur Verwunderung der Anwohner bisher nicht in Betrieb. Es sei noch eine Straßenmarkierung notwendig, teilte Monika Großkopf vom Baureferat mit. „Diese konnte witterungsbedingt noch nicht angebracht werden, denn Nässe, tiefe Temperaturen und Restsalz auf dem Straßenbelag verhindern das Markieren“, so Großkopf weiter. 

Die fehlenden Markierungen lassen vermutlich noch bis Ende März oder Anfang April auf sich warten.
Die fehlenden Markierungen lassen vermutlich noch bis Ende März oder Anfang April auf sich warten. © andy

Voraussichtlich erst Ende März oder Anfang April sei das Wetter wieder so beständig, dass das Aufbringen der Markierung möglich sei. So lange bleibt die Ampel außer Betrieb.

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