Begrünung gegen Wohnraum: Rund 20 Bäume mussten in Aubing-Ost für Neubauten weichen. Der örtliche BA fordert jetzt die Wiederanpflanzung. Die Hintergründe, was die Stadt dazu sagt...
Aubing – Mehr als 70 Jahre standen rund 20 Pappeln entlang der Aubing-Ost-Straße. Vor einigen Jahren mussten die Bäume im Zuge der Errichtung des Neubaugebiets am Bahnhof Leienfelsstraße weichen. Nun ist das letzte Gebäude fertig. „Es wäre jetzt an der Zeit, die Pappelreihe wieder zu pflanzen und damit der Straße und der ganzen Gegend die ursprüngliche und prägende Grünstruktur zurückzugeben“, fordert Anwohner Klaus Bichlmayer.
Unterstützung erhält er vom örtlichen Bezirksausschuss, der auf Antrag der Grünen dasselbe fordert. Der Platz dafür sei vorhanden, sagt Grünen-Sprecherin Dagmar Mosch.
Pappeln könnten Viertel neu begrünen
Denn zwischen den Neubauten, einem Wohnhaus und einem Kindergarten, sowie dem Gehweg befindet sich ein etwa drei Meter breiter Streifen. Teilweise stehen dort zwar einige Sträucher und kleinere Bäume, aber: „Er ist trotzdem ziemlich kahl“, findet Mosch. „Die Pappeln haben sich dort sehr gut gemacht und gehören einfach dort hin.“
Da sie sehr schlank seien und wenig Licht wegnähmen, seien sie der ideale Straßenbegleitbaum, sagt Mosch. „Die Stadt muss doch außerdem großes Interesse haben, in Zeiten des Klimawandels und hohen Feinstaubwerten möglichst viele Bäume anzupflanzen.“
Planungsreferat kritisiert spätes Anliegen
Für das Planungsreferat kommt diese Forderung jedoch zu spät: „Im damaligen Bebauungsplan-Verfahren ging seitens des BA keine Stellungnahme mit einer entsprechenden Bitte ein.“
Der Stadtverwaltung sei es damals kein Anliegen gewesen, die Wiederanpflanzung von Pappeln vorzuschreiben, da sie nur auf einem kurzen Stück entlang der Aubing-Ost-Straße standen und somit nicht ortsbildprägend gewesen seien. Stattdessen ordnete die Stadt Baumreihen entlang der Ilse-Fehling-Straße an. „Eine nachträgliche Änderung des Bebauungsplans ist aufgrund der mittlerweile bereits erfolgten Baugenehmigung und Umsetzung nicht möglich.“
Dagmar Mosch ärgert diese Begründung. Der BA habe sehr wohl einen ähnlichen Antrag gestellt. „Damals hieß es, die Bebauung kommt so nah an die Straße ran, dass kein Platz mehr für die Pappeln ist. Doch jetzt sind die Gebäude fertig und man sieht, dass dies sehr wohl möglich wäre.“ Deshalb stellte der Bezirksausschuss den Antrag nun zum zweiten Mal.
Andreas Schwarzbauer
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