- 0 Kommentare
- Weitere
- vonAndreas Schwarzbauerschließen
Bau, Verkehr, Kultur, Umwelt: Was das neue Jahr für die Münchner aus den Vierteln Aubing, Lochhausen und Langwied bringt
Aubing - Das Entsetzen über die Schließung des Rewe-Marktes an der Ubostraße und der Streit über die Nutzung des Areals an der Ubostraße 7/9 bewegten die Aubinger 2020. Heuer könnte es hier positive Nachrichten geben. Viertelchef Sebastian Kriesel (CSU) blickt auf dieses Jahr voraus.
2021 könnten zwei Supermärkte in Aubing eröffnen
Nhaversorgung: Gleich zwei neue Supermärkte könnten 2021 eröffnen. „Es schaut gut aus, dass an der Aubing-Ost-Straße 1 ein Nahversorger entsteht“, sagt der Vorsitzende des örtlichen Bezirksausschusses, Sebastian Kriesel. Der Eigentümer plant dort einen Neubau mit Einzelhandel im Erdgeschoss und barrierefreien, seniorengerechten Wohnungen im ersten Stock.
Auch an der Ubostraße strebten die Eigentümer wieder „den Abschluss eines Mietvertrages mit einem Lebensmittelanbieter“ an, teilt Stadtteilmanager Daniel Genée an. Kriesel ist allerdings skeptisch, dass dies in nächster Zeit geschieht. Auch Genée sagt: „Vor Abschluss eines solchen Mietvertrages sind natürlich auch eventuell vorhandene Um- und Anbaubedarfe zu klären.“
Ärger wegen der Gerüchte über Reitstall Aubing und THW an Ubostraße
Ubostraße 7/9: „Mir missfällt, dass Panik verbreitet wird und Gerüchte in die Welt gesetzt werden, die nicht stimmen“, kritisiert Kriesel. Es gebe bisher keine Entscheidung gegen den Reitstall Aubing. „Sobald durch die Bauvoranfrage das Baurecht geklärt ist, wird die Stadt 2021 einen Wettbewerb ausloben.
Die Architekten treten dabei mit den Bürgern vor Ort und den Nutzern in Dialog, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was diese wollen.“ Auch die Bedenken wegen des Ensembleschutzes im Ortskern und der Baumfällungen kann er nicht nachvollziehen. „Das THW will ein neues Gebäude mit Spitzdach und Holzverkleidung bauen. Das schaut aus wie ein Holzstadel und fügt sich gut in die dörfliche Struktur ein.“ Zudem sei geplant, dass nur kleinere Bäume wegkommen und nicht die großen Kastanien und Eschen am Giglweg.
Neubaugebiete in Lochhausen wachsen weiter
„In Lochhausen muss die Stadt jetzt mal tätig werden“, sagt BA-Chef Sebastian Kriesel. „Es werden viel mehr Leute, aber die notwendige Infrastruktur hinkt hinterher.“
Im Neubaugebiet an der Henschelstraße werden bis zum Winter 2021/22 rund 200 Wohnungen der Demos sowie 86 GWG-Wohnungen fertig. An der Osterangerstraße soll der Rohbau des ersten Bauabschnitts im Sommer stehen.
„Wir brauchen einen zweiten Grundschul-Standort und Jugendeinrichtungen“, fordert Kriesel. Zudem kritisiert er die verkehrliche Anbindung des Quartiers an der Osterangerstraße. „Leider steht dieses Baugebiet isoliert auf der grünen Wiese – ohne direkten Anschluss an die bestehende Bebauung.“ Die zusätzliche Haltestelle für den Bus X80 sei nicht ausreichend. Erfreulich sei, dass an der Henschelstraße ein Supermarkt und ein Nachbarschaftstreff entstehen.
Paul-Ottmann-Zentrum als neuer Anziehungspunkt
Eigentlich sollte es schon vergangenes Jahr fertig werden. Doch der Bau verzögerte sich. Das neue Paul-Ottmann-Zentrum am Westkreuz wird nun voraussichtlich im Frühjahr eröffnen. Es wird dort einen Platz mit Café, Ladeneinheiten, die Stadtbibliothek und das Bildungslokal geben. Zusätzlich wird es laut Stadtteilmanagement ein Edeka einziehen. „Das wird nicht nur ein Gewinn für das Viertel, sondern für den ganzen Stadtbezirk“, sagt BA-Chef Kriesel.
Ärztenotstand in Neuaubing
Die städtische Wohnungsbaugesellschaft GWG wird das Ladenzentrum an der Wiesentfelser Straße 2022 abreißen und neu bauen. Unter anderem sollen dort 48 Wohnungen entstehen. Die Arztpraxen, die sich derzeit noch darin befinden, können zwar nach der Fertigstellung 2025 wieder einziehen, haben aber bisher in der Umgebung keine Räumlichkeiten für die Bauzeit gefunden.
„Eine Interimslösung wäre möglich und nötig. Wir haben sonst einen Versorgungsengpass bei den Ärzten. Das können wir nicht riskieren. In Neuaubing-West leben viele ältere Menschen, denen wir nicht zumuten können, irgendwo hinzufahren“, sagt BA-Chef Sebastian Kriesel. Er glaubt, dass das Grundstück groß genug wäre, um dort einen Pavillon aufzustellen. Die GWG sieht dafür allerdings keine Möglichkeit.
Keine Ärzte trotz Bevölkerungswachstum
Die medizinische Versorgung sei im ganzen Stadtbezirk ein Problem, das sich durch die neuen Einwohner in Freiham massiv verschärfe. Die Bürgervereinigung Aubing hat errechnet, dass dort 70 neue Ärzte benötigt würden, um den durchschnittlichen Versorgungsgrad der Stadt zu erreichen. Die Kassenärztliche Vereinigung lässt zwar bei wachsender Bevölkerung mehr Arztpraxen in München zu. Allerdings spielt es keine Rolle, ob sich die Mediziner in der Innenstadt oder in Freiham niederlassen. „Das funktioniert vielleicht an der Mecklenburgischen Seenplatte, aber nicht in der Großstadt“, meint Kriesel. Er sieht die Kassenärztliche Vereinigung in der Verantwortung, an diesem System etwas zu ändern.