Kritik an Ausbauplänen des THW

Ehrenamtliche Helfer haben zu wenig Platz an der Ubostraße 7 in Aubing – Bürgervereinigung Aubing wünscht sich andere Nutzer für das Gelände
- Fahrzeuge des Technischen Hilfswerks passen nicht in die Garagen an der Ubostraße 7
- Verwaltungsräume sind ebenfalls zu klein
- Bürgervereinigung Aubing sieht dennoch Ausbaupläne kritisch
Aubing Das Technische Hilfswerk (THW) im Münchner Westen benötigt dringend mehr Platz. Nur einer der sieben Lastwagen passt noch in die Garagen an der Ubostraße 7 in Aubing. Die übrigen sechs Fahrzeuge sind zu groß und müssen im Freien stehen.
THW kommt in Aubing nicht nur mit den Fahrzeugen an seine Grenzen
Dort sind sie der Witterung ausgesetzt. „Normalerweise haben die Lastwagen beim THW eine Lebensdauer von 24 Jahren, aber so lange halten unsere nicht. Der Kunststoff wird spröde, die Eisenteile rosten“ sagt der Ortsbeauftragte Andreas Bieleck. Der heftige Hagel im vergangenen Jahr habe an den Fahrzeugen einen Schaden von etlichen tausend Euro verursacht. Im Winter müssten die Lastwagen mühsam von Schnee und Eis befreit werden. Die kleineren Transporter passen in die Garagen, stehen aber dicht neben den Wänden oder Säulen. „Man muss sie rausfahren, um an die Ausrüstung zu kommen“, sagt Bieleck.

„Wir kommen immer wieder an unsere Grenzen. Das betrifft aber nicht nur die Fahrzeuge, sondern alle Bereiche“, sagt er. Auch der Verwaltungsbau sei für die 120 Mitglieder zu klein. Die Damenumkleide sei beispielsweise so eng, dass sich manche Frauen bei den Männern umziehen müssten. „Wir brauchen eigentlich doppelt so viel Platz“, sagt Bieleck. Die Stadt hat nun zwei Varianten erarbeitet, um die Probleme unter anderem durch Neubauten zu lösen.

Kritik der Bürgervereinigung an Ausbauplänen
Doch dagegen regt sich Widerstand. Die Bürgervereinigung Aubing kritisiert die „massive Ausweitung der Präsenz des THW“ zulasten des denkmalgeschützten Ortskerns. „Es stehen in Aubing andere gewerbliche Flächen zur Verfügung, die wesentlich geeigneter sind“, schreibt die Bürgervereinigung an OB Dieter Reiter. Stattdessen wünscht sie sich an der Ubostraße ein Seniorenheim mit einem öffentlichen Treffpunkt.
Bieleck will nicht umziehen. Der Standort sei öffentlich gut angebunden. Das sei vor allem für die Jugendarbeit wichtig. „Wir fühlen uns hier sehr wohl und wollen eine gute Lösung, mit der alle zufrieden sind und die sich in Dorfbild einfügt.“ Andreas Schwarzbauer
Kommentar: Fatales Signal an die Ehrenamtlichen
Die Bürgervereinigung Aubing kritisiert den geplanten Ausbau des THW auf den Flächen an der Ubostraße 7 und fordert eine „soziokulturelle Nutzung“, die das Gemeinwesen im Stadtteil stärkt. Ihr Favorit wäre ein Seniorenheim mit einem öffentlichen Treffpunkt. Davon würden allerdings nur die Älteren profitieren. Das THW bietet dagegen Jung und Alt die Möglichkeit, sich zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen. Diese Institution in ein Gewerbegebiet zu drängen, halte ich für falsch. Es wäre ein fatales Signal an die Ehrenamtlichen, die ihre Freizeit opfern, um zu helfen.