So wertvoll ist der Allacher Forst

Allach/Untermenzing – Der Allacher Forst und die Angerlohe sind die größten Lohwaldreste in der Münchner Region. Sie sollen im europäischen Biotopverbund „Natura 2000“ geschützt werden
Der Allacher Forst und die Angerlohe sind die großflächigsten Lohwaldreste im Münchner Raum. Aus diesem Grund sollen besondere Maßnahmen zu ihrem Schutz ergriffen werden. Welche das sind, stellten Experten nun bei einem runden Tisch mit Grundeigentümern und Naturschutzorganisationen vor.
Bereit vor geraumer Zeit wurde beschlossen, die Gebiete rund um den Allacher Forst und die Angerlohe in das europäische Verbundnetz „Natura 2000“ aufzunehmen. Gut 220 Hektar Fläche – davon 159 Hektar Wald, der Rest sogenanntes Offenland, wurden zum Flora-Fauna-Habitat-Schutzgebiet (FFH) „Allacher Forst und Angerlohe“ erklärt. Unter der Federführung des Forstamtes Ebersberg mit dem Gebietsbetreuer Helmut Knauer wurde nun ein Maßnahmenplan zum Schutz des FFH-Gebietes erstellt.
Was die beiden Lohwälder im Münchner Westen so besonders macht, erläuterte Forstamts-Mitarbeiterin Daniela Janker beim runden Tisch: „Sie sind besonders schützenswerter Lebensraum für Eichen.“ Als typische Labkraut-Eichen-Hainbuchenwälder sind sie auch Heimat von seltenen Baumarten wie Spitzahorn und Bergulme. Doch gerade die Eiche ist gefährdet.

Die für den Allacher Forst zuständige Revierförsterin Maria Reuther nannte den Grund: „Es gibt zu wenig Licht für die Eiche.“ Der Wald müsste ausgedünnt, also ausgeholt, werden. Keine populäre Maßnahme, wie Reuther bewusst ist – dennoch eines der erklärten Ziele. Außerdem sollen lebensraumtypische Baumarten wie Stieleiche oder Hainbuche gefördert, untypische Arten wie die Fichte dagegen außen vorgelassen werden.
Neben dem Schutz der Wälder sollen auch umliegende Haideflächen geschützt werden. Unter anderem gibt es nördlich der Angerlohe eine 1000 Quadratmeter große Wiese, auf der die stark gefährdete Orchideenart Bienen-Ragwurz wächst. Dort und auf weiteren Kalkmagerwiesen und einer Pfeifengraswiese sollen Vorgaben zu Anzahl und Zeitpunkt der Mahd zum Erhalt beitragen.
Verpflichtend ist der Maßnahmenplan aber nur für Behörden wie die Bayerischen Staatsforsten, nicht aber für Privateigentümer. Rund 110 Hektar des FFH-Gebietes sind in privater Hand. Mit Gesprächen und Geld aus Fördertöpfen will man diese Eigentümer aber ins Boot holen, wie Knauer erklärt. Sobald der Maßnahmenplan endgültig abgesegnet ist, werden die Privateigentümer kontaktiert.
Andreas Daschner
Wer jetzt schon Fragen zu seinen Flächen hat, kann sich an Helmut Knauer unter Telefon 0 80 92/ 269 91 71 wenden.