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Neuhauserin will Brücken schlagen

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Barbara Roth freut sich über den Plan, eine Verbindung zwischen Neuhausen und der Schwanthalerhöhe zu schaffen. © Feiner

NEUHAUSEN/SCHWANTHALERHÖHE Fuß- und Radwegbrücke am Arnulfpark soll kommen...

Hartnäckigkeit zahlt sich aus. Die Stadtteile Neuhausen und Westend rücken in Zukunft näher zusammen. Möglich macht das eine Fuß- und Radwegbrücke, die vom Arnulfpark aus über die Bahngleise ins südliche Nachbarviertel führen wird. Gefordert wird diese Brücke schon seit vielen Jahren. Dass sie jetzt endlich kommen soll, ist auch ein Verdienst von Barbara Roth. Seit 2005 wohnt sie am Arnulfpark in Neuhausen. „Damals wurde uns zugesagt, dass diese Verbindung bald entstehen soll. Die gute Anbindung war einer der Gründe, warum ich überhaupt hierher gezogen bin.“

Bis heute warten die Menschen, die in den beiden Stadtteilen dies- und jenseits der Bahnstrecke leben und arbeiten, jedoch vergeblich auf die kurze Verbindung. „Wenn wir hinüber ins Westend wollen, müssen wir den Umweg über die Donnersbergerbrücke gehen“, sagt Roth, die seit kurzem auch im Bezirksausschuss (BA) Neuhausen-Nymphenburg sitzt. Diese Strecke nehme aber niemand freiwillig auf sich. „Schließlich war die Brücke lange Zeit die meistbefahrene Europas“, sagt Roth. Sie bemängelt aber nicht nur den Umweg, den Fußgänger und Radfahrer derzeit noch nehmen müssen. „Es gibt städtebauliche Konzepte, die besagen: Wenn Stadtviertel nicht gut angebunden sind, entwickeln sie eine Ghettosituation.“ Die Wohnsiedlung am Arnulfpark ist umschlossen von den Gleisen im Süden, der vielbefahrenen Arnulfstraße im Norden, der Hackerbrücke im Osten und der Donnersbergerbrücke im Westen.

Für Erwachsene sei der Umweg über die Donnersbergerbrücke vielleicht noch zumutbar, „für Jugendliche bedeuten die Gleise aber eine unüberwindbare Barriere“, so Roth. Jahrelang hat sich die Neuhauserin deshalb für den Bau der Verbindung eingesetzt. Sie hatte zahlreiche Anträge in Bürgerversammlungen gestellt. „Schließlich war die Verbindung eine grundlegende Forderung der Struktur- und Fachkonzepte für den Gesamtraum, das im Jahr 2000 veröffentlicht wurde.“

Jetzt endlich tut sich etwas: In einem Schreiben teilte

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Die lange geforderte Brücke über die Gleise nimmt langsam Formen an. © Visualisierung: Lang Hugger Rampp GmbH Architekten

das Baureferat den Bezirksausschüssen Neuhausen-Nymphenburg und Schwanthalerhöhe jetzt mit, dass im Frühjahr 2016 mit dem Bau der Brücke begonnen wird. Fertig sein soll sie Ende 2017. Der Bau soll 242 Meter lang werden und die Erika-Mann-Straße im Arnulfpark mit der Philipp-Loewenfeld-Straße, einem Abzweig der Landsberger Straße, verbinden. Zudem gibt es von der Brücke aus Zugänge zu den Bahnsteigen der S-Bahnstation Donnersbergerbrücke. Einziger Wehrmutstropfen: Die Bahnsteige sind von der Brücke aus nicht barrierefrei zugänglich. Eine durchsichtige, sechs Meter hohe Lärmschutzwand soll die Lücke zwischen Brückenkopf und angrenzenden Gebäuden schließen.

Doch nicht nur die Anwohner sollen von dem Bau profitieren: Die Brücke soll auch als neues wesentliches Element der übergeordneten Fahrradhauptroute den Süden mit dem Norden verknüpfen. Von der besseren Anbindung der S-Bahn an die Bürokomplexe erhofft sich Roth auch, dass in Zukunft mehr Menschen das Auto zuhause lassen. „Derzeit ist es nämlich wirklich chaotisch hier. Teilweise fahren Autos über den Fußweg, weil sie nicht mehr durchkommen.“ Auch den Lokalpolitikern dürfte ein Stein vom Herzen fallen, dass dieses Bindeglied endlich angegangen werden soll. Der BA Neuhausen-Nymphenburg stimmte den Planungen einstimmig zu. Und auch für den BA Schwanthalerhöhe ist es seit Jahren ein Anliegen, dass dieses Projekt endlich in Angriff genommen wird. „Ich freue mich, dass die Brücke nun kommen soll“, sagte Sibylle Stöhr (Grüne), BA-Vorsitzende der Schwanthalerhöhe. „Der Einsatz hat sich gelohnt“, freut sich auch Roth. „Denn die Verbindung ist für beide Stadtteile ein Gewinn.“ rfe

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