CSU-Sprecher Uwe Trautmann zeigte sich nicht überzeugt, besonders in Hinblick auf die Sandtnerstraße: „Wir hatten erst jubelnd beschlossen, dass hier ein Mobilitätspunkt hinkommt. Das macht jetzt keinen Sinn.“ SPD-Sprecherin Ulrike Boesser ging es „ähnlich“. Auch kritisierte sie, dass in dem Antrag keine Öffentlichkeitsbeteiligung vorgesehen ist. Bezüglich der Heimeranstraße gab sie zu bedenken, dass noch unklar sei, wie es dort mit der ehemaligen Strobel-Fabrik weitergehe.
Mehrheitlich konnten sich die Antragssteller dennoch behaupten. Ob dort jeweils Fußgängerzonen theoretisch umgesetzt werden könnten, kann das Mobilitätsreferat (MOR) noch nicht beantworten. Sprecherin Sarah Kellermann erklärt auf Hallo-Nachfrage, dass die Einzelfälle geprüft werden müssten.
Und die Antragsteller wollen mehr: Zum anderen soll ein Superblock nach dem Vorbild Barcelonas installiert werden – und zwar im Karree Kazmair-, Ganghofer, Schwanthaler- und Schießstättstraße. Dort will man statt Durchgangsverkehr Fußgängern und Radlern Vorrang einräumen, „damit neue Orte für soziale Begegnungen geschaffen werden können“, wie es im Antrag heißt.
Uwe Trautmann war wieder argwöhnisch, ihm war „nicht genau beschrieben, was gewollt ist“. Auch Ulrike Boesser bekundete ihre Skepsis: „Superblock ist ein Schlagwort, das einfach so hingeworfen wird“. Es gebe auch Miniblocks und verschiedenste Abstufungen. Letztlich setzten sich die Antragsteller, die „ein Zeichen setzen wollten“, auch diesmal durch – der Antrag wurde mehrheitlich angenommen.
MOR-Sprecherin Sarah Kellermann erklärt dazu, dass „mit Blick auf die hiesigen Besonderheiten für München angepasste Lösungen entwickelt werden.“ Derzeit arbeite die Verwaltung an einem Grundsatzbeschluss und wähle erste Aktionsräume für ein Pilotprojekt.“
Mehrere dezentrale Fußgängerzonen außerhalb der Altstadt gibt es laut MOR bereits: Beispielsweise den Rudi-Hierl-Platz in der Maxvorstadt, die Weißenburger Straße zwischen Rosenheimer und Weißenburger Platz, den Genoveva-Schauer-Platz beziehungsweise die Steinstraße in Haidhausen, den Rainer-Werner-Fassbinder-Platz in Neuhausen-Nymphenburg, den Willy-Brandt-Platz oder den Platz der Menschenrechte in Riem.
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