Haderns neue „Kra(n)kenschwester“
Der Künstler Lion Fleischmann hat das Wasserversorgungshaus der Stadtwerke München auf dem Max-Lebsche-Platz in Großhadern verschönert - Ein Kunstwerk mit Aussage.






Ein Doktorfisch mit Stift und Krankenakte, ein frisch geimpfter Seestern, ein Krebs der mit einem Parasitenbefall kämpft, ein schwangeres Seepferdchen und die „Kra(n)kenschwester“ zieren nun das Wasserversorgungshaus der Stadtwerke München auf dem Max-Lebsche-Platz in Großhadern.
Dass das Häuschen verschönert werden soll stand schon seit Anfang des Jahres fest. Jetzt ist das Kunstwerk fast fertig. Ungefähr zwei Wochen hat Streetart-Künstler Lion Fleischmann daran gepinselt und gesprüht.
Die Stadtwerke hatten sich einen Bezug zur Wasserversorgung gewünscht. „Das Haus pumpt das Wasser nach ganz Großhadern wie ein Herz“, sagt der Künstler. Durch den Standort direkt am Klinikum sei er dann darauf gekommen, die beiden Themen „Wasser“ und „Arbeit in der Klinik“ miteinander zu verknüpfen. Deshalb ziert das kleine Häuschen nun die bunte Unterwasserszenerie.
Kunstwerk „Kra(n)kenschwester“ in Hadern am Max-Lebsche-Platz
Über den Auftrag habe sich Lion Fleischmann sehr gefreut. „Das war ein Herzensprojekt für mich“, erzählt er. „Ich bin selbst hier aufgewachsen und wollte unbedingt abliefern.“ Gewidmet hat er das Kunstwerk dem Klinikpersonal. Seine Mutter sei selbst Krankenschwester und so wisse er aus nächster Nähe, was die Krankenschwestern und -pfleger für einen harten und wichtigen Job machen. „Ohne sie geht es nicht“, stellt er klar.
Die „Kra(n)kenschwester“ steht deshalb thematisch im Zentrum des Kunstwerks. Sie hilft mit ihren acht Armen wo sie kann. Auch die Themen „Gleichberechtigung“, „Inklusion“ und „die Verschmutzung der Meere“ hat der Künstler in seinem Rundum-Bild verarbeitet.
Trotz der Hitze in den vergangenen Wochen habe ihm die Arbeit in Großhadern viel Spaß gemacht. Viele Fußgänger und Radfahrer hätten ihm im Vorbeigehen Komplimente gemacht, andere seien für ein Foto kurz stehen geblieben und haben begeistert Fragen gestellt. „Dass ich von den Leuten persönlich solche Rückmeldungen bekomme, ist immer cool“, erzählt Lion Fleischmann. „Es sind auch regelmäßig Freunde zum Ratschen vorbeigekommen.“
Davor, dass das Kunstwerk überschmiert werden könnte hat Lion Fleischmann keine Angst. „Unter den Streetart-Künstlern gibt es einen Kodex, das macht man einfach nicht“, erklärt er.
kko