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Bogenhausener Stätte zu voll – Extra-Fläche für Ehrengräber auf dem Waldfriedhof gefordert

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Von: Daniela Borsutzky

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Auch auf dem Waldfriedhof haben bekannte Münchner Persönlichkeiten ihre letzte Ruhestätte.
Auch auf dem Waldfriedhof haben bekannte Münchner Persönlichkeiten ihre letzte Ruhestätte. © Daniela Borsutzky

Ehrenbürger der Stadt sollen weiterhin Ehrengräber erhalten. Doch in Bogenhausen geht nun der Platz aus. Im Rathaus werden Alternativen heiß diskutiert...

HADERN Hinter St. Georg im alten Bogenhausen befindet sich der Friedhof, auf dem zahlreiche Künstler ihre letzte Ruhestätte gefunden haben: von den Schriftstellern Oskar Maria Graf und Wilhelm Hausenstein über den Dirigenten Hans Knappertsbusch bis hin zu den Schauspielern Walter Sedlmayr, Liesl Karlstadt und Helmut Fischer.

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*HalloMuenchen.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA. © Hallo München

Doch: „Er verfügt nur über 208 Grabmäler und die Nachfrage ist groß“, sagt Stadträtin Beatrix Burkhardt (CSU). Daher hat sie nun vorgeschlagen, die Münchner Prominenz künftig an gesonderter Stelle zu beerdigen.

Stadträtin Beatrix Burkhardt schlägt vor, für Ehrengräber eine eigne Fläche auszuweisen.
Stadträtin Beatrix Burkhardt schlägt vor, für Ehrengräber eine eigne Fläche auszuweisen. © NIKKY MAIER PHOTO

Ehrengräber am Waldfriedhof: Denkmäler in Grabform auf weiterem Münchner Friedhof im Rathaus gefordert

Auf Burkhardts Initiative hat die Rathaus-CSU jetzt den Antrag gestellt, dass die Stadt auf einem der Münchner Friedhöfe eine ausgewiesene Fläche für Ehrengräber einrichten soll. „Anbieten würde sich hier der Waldfriedhof, auf dem schon zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten ihre letzte Ruhestätte gefunden haben“, schlägt Burkhardt vor.

Aktuell unterhält die Stadt laut Matthias Kristlbauer vom Direktorium 113 Ehrengräber. Dass es solche besonderen Ruhestätten gibt, ist auf einen mehr als 70 Jahre alten Stadtratsbeschluss zurückzuführen.

Theodor Fischer bekam ein Ehrengrab. In Zukunft sollen mehr davon auf dem Westfriedhof existieren.
Theodor Fischer bekam ein Ehrengrab. In Zukunft sollen mehr davon auf dem Westfriedhof existieren. © Daniela Borsutzky

Beatrix Burkhardt ist Historikerin. Mehrmals hat sie den Wiener Zentralfriedhof besucht, eine der größten Anlagen Europas. „Dort gibt es unter anderem eine Ehrengräbergruppe. Über die Homepage sind die Ruhestätten außerdem leicht zu finden“, erklärt Burkhardt. Anders ist die Situation in München – hier gibt es zahlreiche Friedhöfe mit unterschiedlicher Größe und Geschichte. Und wo die Ehrenbürger begraben sind, erfährt man nur vereinzelt.

Ehrengräber am Waldfriedhof: Sonderfläche für Ehrenbürger als Lösung?

Der Friedhof in Bogenhausen ist einer der kleinen in München. Das Problem: Wer dort seine letzte Ruhestätte haben will, muss diverse Kriterien erfüllen. „So muss ein Verstorbener zum Beispiel 30 Jahre lang seinen Wohnsitz im Viertel gehabt haben oder sich besonders um die Stadt verdient gemacht haben.“ Dies führe laut Burkhardt zunehmend zu Diskussionen.

Sie findet: „Bedeutung kann nur schwer objektiv gemessen werden und es erscheint pietätlos, einen Verstorbenen zu bewerten.“ Ihrer Meinung nach solle München stolz sein auf die Menschen, die viel für die Stadt geleistet haben – „gleichzeitig sollte aber auch jeder Münchner wohnortnah einen Anspruch auf eine Grabstelle haben, völlig losgelöst von seiner Bedeutung.“ Umgehen könnte man das Dilemma, indem Ehrenbürger automatisch auf gesonderter Fläche bestattet werden.

Eine Sprecherin des Gesundheitsreferats erklärt auf Hallo-Nachfrage, dass es freie Flächen in begrenztem Umfang ausschließlich auf den großen städtischen Friedhöfen gibt – also Wald-, Ost-, Nord-, West- und Neuer Südfriedhof sowie Perlacher Forst. „Dort können grundsätzlich Flächen für Ehrengräber geschaffen werden.“ Der Antrag muss nun von der Verwaltung geprüft werden.

Wer bekommt ein Ehrengrab?

„Allen Ehrenbürgern der Stadt München steht automatisch, sofern gewünscht, ein Ehrengrab zu“, erklärt Matthias Kristlbauer vom Direktorium. Darüber hinaus könne bei berühmten Persönlichkeiten auf Antrag von Verwandten oder Bekannten posthum entschieden werden, ob die Stadt deren Gräber als Ehrengräber in den Unterhalt übernimmt. „Dazu wird geprüft, ob die betreffende Person sich in herausragender Weise um München verdient gemacht hat und somit ein öffentliches Interesse am Erhalt der Grabstätte besteht.“ 

Quelle: www.hallo-muenchen.de

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