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Schwanthalerhöhe - Da kommt doch zumindest etwas Leben in die Bude! Für das „Schnitzelhaus“ liegt ein Bauantrag vor, im „Dönerhaus“ tummeln sich Tauben und Ratten
Das „Dönerhaus“ an der Schwanthalerstraße 119 und das gegenüberliegende „Schnitzelhaus“ an der Holzapfelstraße 10: Zwei Gebäude, die sich in Privatbesitz befinden, die seit Jahren ohne Sanierung leer stehen und über die sich Lokalpolitiker und Bürger gleichermaßen ärgern. Zuletzt gab es eine Sondersitzung zum Thema „Leerstand im Westend“, die sämtliche Teilnehmer ernüchtert entließ. Doch nun scheint es, als käme wieder Leben in die Geisterhäuser: Für das „Schnitzelhaus“ liegt ein Bauantrag vor, beim „Dönerhaus“ soll das Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) eingeschaltet werden.
Laut Anwohnern tummeln sich in dem verfallenen Gebäude nämlich Ratten. Außerdem fliegen Tauben ein und aus und „besprenkeln“ die Umgebung mit ihren Hinterlassenschaften. Der BA fordert, dass das RGU das Gebäude wegen möglicher Gesundheitsgefährdung prüft. Für das Referat ist die Problematik offenbar neu: „Zu keinem Zeitpunkt in den letzten zehn Jahren bestanden im Außenbereich des Anwesens und im angrenzenden Umfeld Anhaltspunkte für eine Einnistung von Ratten“, heißt es aus der Pressestelle. Eine Farce, findet BA-Mitglied Florian Kraus: „Da werden die Augen vor der Realität verschlossen.“ Das RGU wäre in bestehendem Kontext im Rahmen des Infektionsschutzgesetzes zuständig, hierunter fallen allerdings nur Ratten – Tauben, oder deren Ausscheidungen nicht. Sollte ein Rattenbefall festgestellt werden, so würde der Eigentümer laut RGU zur Durchführung von Bekämpfungsmaßnahmen verpflichtet. Bezüglich des „Schnitzelhauses“ liegt der Lokalbaukommission (LBK) seit kurzem ein Bauantrag zum Abbruch und Neuerrichtung des Daches mit vergrößerten Abmessungen vor. Dort sollen zwei Wohneinheiten entstehen. Der Antrag ist derzeit noch in Bearbeitung und betrifft ausschließlich das Dachgeschoss. Von den Stockwerken darunter inklusive der ehemaligen Gaststätte ist nicht die Rede – dennoch vielleicht ein erster Lichtblick. Auch BA-Chefin Sibylle Stöhr (Grüne) ist zumindest was das „Schnitzelhaus“ betrifft zuversichtlich: „Ich hoffe doch sehr, dass da endlich was voran geht. Und beim Dönerhaus müssen wir weiter dran bleiben!“dbo
Geschichte des Dönerhaus
• 2013: Seit Ende des Jahres liegt eine Baugenehmigung vor, ein Hotel mit Gastronomie ist geplant.
• 2014: Diverse Sicherungsmaßnahmen wie Gehsteigabsperrungen werden angeordnet.
• 2015 und 2016: Geplante Zwangsversteigerungen werden wieder abgesagt.
• April 2017: Links-alternatives Wohnprojekt stellt bei der Bürgerversammlung einen Antrag auf Enteignung.
• Oktober 2017: Die jüngste Baugenehmigung läuft aus.
Geschichte des Schnitzelhaus
• Januar 2011: Eine Baugenehmigung wird erteilt, aber offenbar nie umgesetzt.
• Ende 2016: Eine Bauvoranfrage wird eingereicht, aber im März 2017 aufgrund fehlender Unterlagen abgelehnt.
• Januar 2017: Bauarbeiter werden gesichtet, stellen ihre Arbeiten aber bald ein.
• 22. Juli 2017: Eine linke Aktionsgruppe meldet die Besetzung des Gebäudes.
• Januar 2018: Ein neuer Bauantrag wird geprüft.