Das war vor etwa vier Wochen. Wirklich begeistert war Riedl von dem Kunstwerk zwar nicht. Aber für den Müll erschien es ihm definitiv zu schade. Also schleppte er „Fauna“ die 330 Meter nach Hause. Gar nicht so einfach, denn die Figur wiegt knapp 20 Kilogramm. Eine Zeit lang stellte er sie vor seine Wohnungstür. „Aber Freunde meinten, die Skulptur habe eine gruselige Ausstrahlung, ein bisschen so wie eine Voodoo-Puppe.“ Also landete „Fauna“ kurzerhand im Keller.
Um herauszufinden, wo das Kunstwerk herkam, nutzte Riedl eine Bilderkennungs-Such-App. Er scannte „Fauna“ ein, startete dann die Online-Recherche – und stieß prompt auf die Freiluftgalerie und die Telefonnummer von Melly Kieweg, die den „Halt 58“ mit der Initiative „Mehr Platz zum Leben“ betreut.
Kieweg ist erleichtert. „Es ist so schön, dass sich Herr Riedl gemeldet hat. Sonst wäre die Plastik vielleicht für immer verloren gewesen.“ Ein bisserl muss die „Fauna“ aber noch in Riedls Keller ausharren, denn der Künstler kann seine Figur wohl erst kommende Woche abholen – mit dem Lastenradl. Zum Tragen ist sie zu schwer. Langfristig sollen beide Figuren wieder an den „Halt 58“. Zuerst aber werden sie restauriert.
Mit dem Hallo München-Newsletter täglich zum Feierabend über die wichtigsten Geschichten aus der Isar-Metropole informiert.