Wie absurd die Situation ist, erklärt Arnold Waßmer, Vater eines Drittklässlers: „Unser Sohn erzählte, dass er eines Tages auf dem Rückweg von der Schule plötzlich vor einem aufgestellten Bauzaun stand.“ Dieser sei auf dem Hinweg noch nicht dagewesen. „Er hatte keine Ahnung, wie er heimkommen sollte.“ Wie der Bub schließlich doch nach Hause fand, wissen die Eltern bis heute nicht. „Die Lage vor Ort ändert sich immer wieder“, erklärt Waßmer.
Die Hauptgefahrenstelle liege derzeit am St.-Martins-Platz zwischen Tramstopp und westlicher Grünfläche, erklären Elternbeirat Tutsch und sein Mitstreiter Martin Schnell im Gespräch mit Hallo. Dort drängten sich zu Stoßzeiten Schüler, Passanten und Radler zwischen Straße und Baustelle. Auf die Grünfläche könne keiner ausweichen – der Bauzaun versperre den Weg. Tutsch erklärt: „Das Absurde ist, dass genau gegenüber der Gefahrenstelle, auf der anderen Straßenseite, unsere Schülerlotsin steht. Sie darf aber nicht auf die Gefahrenseite wechseln. Das ist von offizieller Seite genau vorgeschrieben. Falls etwas passiert, kann sie also nur zuschauen.“
Dass nicht nur Kinder Probleme mit der Situation haben, zeigt eine Ortsbesichtigung. Während Elternbeirat und Hallo die Lage eruieren, verirren sich mehrere Passanten im Bereich der Baustelle: Am Eck Severin-/St.-Martin-Straße ist ein Teil der Absperrung offen. Wer durchgeht, sieht nicht sofort, dass er am anderen Ende nicht hinauskommt und strandet. Auch an einem Baugerüst des Spitals, das Passanten bisher wie einen Tunnel nutzen konnten, stehen nun oft ratlose Menschen. Erst im letzten Moment nämlich erkennt man, dass der Tunnel nun durch ein Gitter versperrt ist.
Der BA hat einen neuen Ortstermin beantragt. Diesmal mit Eltern. Die Polizei aber macht wenig Hoffnung. Jan Möse von der Inspektion 23 sagte zum BA: „Die Situation wurde als nicht lösbar eingestuft. Sie wird sich immer wieder ändern.“
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