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Umbau von Leitungen und Tram: Begegnungsstätte an Regerstraße fühlt sich durch Sperrungen isoliert

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Von: Katrin Hildebrand

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Dieter Rippel, Gerald Kaufmann und Johann Portenhauser sorgen sich ums „JoMa“. Vor der Tür herrscht Bauchaos.
Dieter Rippel, Gerald Kaufmann und Johann Portenhauser sorgen sich ums „JoMa“. Vor der Tür herrscht Bauchaos. © Katrin Hildebrand

Die JoMa-Begegnungsstätte soll als soziales Bindeglied im Viertel dienen, doch jetzt muss es darum fürchten. Grund ist das Baustellen-Chaos vor der Tür. Selbst der BA konnte nicht helfen...

Obere Au ‒ „Gerade erst haben wir das Café aufgemacht, jetzt können wir es schon wieder schließen“: Dieter Rippel ist verzweifelt. Durch die Riesen-Baustelle zwischen Max-Weber-Platz und Ostfriedhof ist das „JoMa“, eine unter anderem von der Stadt geförderte nachbarschaftliche Begegnungsstätte an der Regerstraße 70, ebenso wie viele benachbarte Läden, Einrichtungen und Häuser, von der Umgebung abgeschottet. „Wir haben dieses Ausmaß nicht erwartet“, sagt der Finanzvorstand des Trägervereins. Nun fürchtet das „JoMa“ um seine soziale Funktion, aber auch um seine Einnahmen.

Der Fuß- und Radlweg ist eng und gefährlich.
Der Fuß- und Radlweg ist eng und gefährlich. © Katrin Hildebrand

Ursache ist die bis Juni dauernde Baustelle. Zwischen Haidhausen und Giesing werden Tramgleise erneuert, das Fernwärmenetz modernisiert und ein neuer Tram-Halt gebaut. Die Regerstraße ist durch Bauzäune verbarrikadiert. Autos können nur Abschnitte befahren – und das einspurig. An der Westseite mit dem „JoMa“ teilen sich Radler und Fußgänger einen engen Korridor. „Ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen, also viele unserer Gäste, gehen dieser Situation aus dem Weg“, sagt Rippel. Zu groß sei die Angst vor der Engstelle. Außerdem seien viele „JoMa“-Besucher von weiter weg auf die Tram angewiesen, die aktuell ja nicht fahre.

JoMa-Begegnungsstätte in Bau-Chaos gefangen: BA kann kaum helfen

Als nachbarschaftliche Begegnungsstätte ohne Konsumzwang hat das „JoMa“ zum Teil kommunale soziale Aufgaben inne. Das Sozialreferat übernimmt für den Trägerverein einen Großteil der Kosten. Gelder erhält er auch von der katholischen Mariahilf- und der evangelischen Johanneskirche, die auch Namensgeber des „JoMa“ sind. Die Bewirtung vor Ort allerdings läuft als Eigenbetrieb über die Diakonia. Gastrochef Gerald Kaufmann erklärt: „Wir müssen keinen Gewinn machen, aber kostendeckend arbeiten.“ Durch die Baustelle seien die Wochenumsätze zurückgegangen. „Wir machen uns wirklich Sorgen“, bekräftigt Johann Portenhauser, Vorstand im Trägerverein.

Kollege Rippel hat sich hilfesuchend an den BA Au-Haidhausen gewandt. Ohne großen Erfolg. „Mit einer Beschwerde werden wir nicht viel erreichen“, meinte BA-Chef Jörg Spengler (Grüne). Nun will das „JoMa“-Team zumindest von der Stadt regelmäßig über die Wegeführungen und Veränderungen auf der Baustelle informiert werden. Eine Krisensitzung mit dem Sozialreferat gab es bereits. Die Behörde konnte sich bis Redaktionsschluss leider noch nicht zum Thema äußern.

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