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Lehranstalten immer voller: BA fordert auf Initiative der Grünen Runden Tisch mit Stadt – SEM-Neubau soll vorgezogen werden 

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Von: Katrin Hildebrand

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Auch die Schule an der Ostpreußenstraße hat Pavillons für weitere Klassenzimmer (Bildmitte) aufgestellt.
Auch die Schule an der Ostpreußenstraße hat Pavillons für weitere Klassenzimmer (Bildmitte) aufgestellt. © ip

Durch mehr Zuzug erwarten die Verantwortlichen in Bogenhausen auch mehr Grundschulkinder - doch dazu fehlen die Kapazitäten. Alle Details zur Prognose:

Bogenhausen ‒ Mindestens drei Nachverdichtungen stehen bald an. An der Eggenfeldener Straße soll es 380 Wohnungen für zirka 900 Menschen geben. Für die Mariengärten nahe des Bahnhofs Englschalking sind mindestens 300 Einheiten geplant – und auch der Cosimapark wird in den kommenden Jahren neuen Wohnraum bieten. „Wir brauchen deswegen dringend eine neue Grundschule“, sagt Petra Cockrell, Sprecherin der Grünen im BA Bogenhausen, gegenüber Hallo.

Petra Cockrell
Petra Cockrell © privat

Ein entsprechender Antrag ihrer Fraktion wurde im Plenum nun einstimmig beschlossen.Darin fordert der BA die Referate Planung sowie Bildung und Sport (RBS) zu einem Runden Tisch auf. Dabei soll es um den vorgezogenen Bau einer Grundschule auf dem zukünftigen Gebiet der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme (SEM) Nordost jenseits von Daglfing und Engl-schalking gehen. „Auf die SEM müssen wir zwar noch warten“, sagt Cockrell. „Würden wir diesen Bau aber vorziehen, könnte er schon 2027 fertig sein und die Lage verbessern.“

Durch Zuzug könnte es für Grundschulkinder, die in Bogenhausen leben, noch enger in den Klassen werden.
Durch Zuzug könnte es für Grundschulkinder, die in Bogenhausen leben, noch enger in den Klassen werden. (Symbolbild) © dpa/Sebastian Gollnow

Mangel an Grundschulplätzen: Erweiterungen durch Pavillons

Die Situation in Bogenhausen ist angespannt. „Da, wo bald gebaut wird, sind alle Grundschulen schon gut besucht“, berichtet der BA-Vorsitzende Florian Ring (CSU). Das Problem sei: Durch Nachverdichtung sammle sich immer mehr Bedarf an Schulplätzen an, ohne das es schnell auffalle. „Uns fehlt eine Grundschule“, sagt Ring.

Cockrell hat sich die Lage vor Ort genau angesehen. „Fast alle Grundschulen des Bezirks wurden bereits durch Pavillons erweitert.“ Diese noch mal aufzustocken, hält sie nicht für sinnvoll. „Es gibt die Daumenregel, dass bei einer Grundschule bei vier Zügen Schluss ist.“ Denn: Bei über 400 Schülern werde es schwer, die Kinder ordentlich zu betreuen. In der Tat sind einige Lehranstalten bereits bei über 400 Kindern, so etwa die Einrichtung an der Ostpreußenstraße. „Die haben nur eine Turnhalle. Wie soll das gehen?“, fragt Cockrell.

Mangel an Grundschulplätzen: Auch geflüchtete Kinder großer Faktor

Für die kommenden Jahre sind zudem weitere Unterkünfte für Geflüchtete im Bezirk angedacht. An der Brodersenstraße in Englschalking sollen 130 Plätze errichtet werden, am Mirabellenweg in Johanneskirchen maximal 320. An letzterem Standort dürften etwa 30 Prozent der Menschen unter 18 sein. „Auch die dort einquartierten Kinder brauchen einen Platz an der Schule“, sagt BA-Chef Ring. Aber wo? „Sollen die etwa mit dem Bus woanders hin fahren?“ Er ist der Ansicht, dass das RBS das Problem negiere.

RBS-Sprecher Andreas Haas erklärt auf Nachfrage: „Größere Nachverdichtungsmaßnahmen werden in den Prognoseberechnungen berücksichtigt.“ Auch kleinere Nachverdichtungen würden erfasst, ebenso der Bedarf Geflüchteter. Das RBS prüfe derzeit, inwieweit ein Pavillon an der Grundschule Knappertsbuschstraße errichtet werden könne.

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