Cockrell hat sich die Lage vor Ort genau angesehen. „Fast alle Grundschulen des Bezirks wurden bereits durch Pavillons erweitert.“ Diese noch mal aufzustocken, hält sie nicht für sinnvoll. „Es gibt die Daumenregel, dass bei einer Grundschule bei vier Zügen Schluss ist.“ Denn: Bei über 400 Schülern werde es schwer, die Kinder ordentlich zu betreuen. In der Tat sind einige Lehranstalten bereits bei über 400 Kindern, so etwa die Einrichtung an der Ostpreußenstraße. „Die haben nur eine Turnhalle. Wie soll das gehen?“, fragt Cockrell.
Für die kommenden Jahre sind zudem weitere Unterkünfte für Geflüchtete im Bezirk angedacht. An der Brodersenstraße in Englschalking sollen 130 Plätze errichtet werden, am Mirabellenweg in Johanneskirchen maximal 320. An letzterem Standort dürften etwa 30 Prozent der Menschen unter 18 sein. „Auch die dort einquartierten Kinder brauchen einen Platz an der Schule“, sagt BA-Chef Ring. Aber wo? „Sollen die etwa mit dem Bus woanders hin fahren?“ Er ist der Ansicht, dass das RBS das Problem negiere.
RBS-Sprecher Andreas Haas erklärt auf Nachfrage: „Größere Nachverdichtungsmaßnahmen werden in den Prognoseberechnungen berücksichtigt.“ Auch kleinere Nachverdichtungen würden erfasst, ebenso der Bedarf Geflüchteter. Das RBS prüfe derzeit, inwieweit ein Pavillon an der Grundschule Knappertsbuschstraße errichtet werden könne.
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