Ganz aus der Reihe tanzte die CSU. Die Fraktion wollte nicht nur ein anderes Gebiet in die Sommerstraße umwandeln, sondern auch das ganze Konzept der Sommerstraßen ändern.
„Wir halten es für sinnvoll, das Angebot zu komprimieren und anstatt über zwölf Wochen nur in den Sommerferien laufen lassen. Die Gesamtzahl der Aktivitäten soll aber unverändert bleiben“, sagte Andreas Lorenz (CSU).
Er unterstrich, dass die Partei die Sperrung von Straßen über mehrere Wochen aus verkehrlichen Gründen nicht für zielführen halte.
Darüber hinaus wolle die CSU mehr Kulturveranstaltungen im Rahmen der Aktion stattfinden lassen und plädierte dafür, „die Federführung des Projektes ans Kulturreferat zu delegieren“. Ein idealer Ort für die Durchführung der Aktion sei aus der Sicht der CSU der Herzog-Ernst-Platz.
Der Vorschlag fand dennoch keinen einzigen Unterstützer. „Das Konzept der Sommerstraßen hat sich gut bewährt. Es wäre sehr schade, wenn wir es ändern“, sagte Gerlach.
Außerdem betonte sie, die Anwohner wünschten sich einer Straßenumfrage zufolge sogar eine Verlängerung der Aktion. „Wenn die Sommerstraße ausschließlich in den Ferien stattfindet, geht die Aktion an mehreren Bürgern vorbei, da viele im Urlaub sind“, gab Dilek Bilenler (SPD) zu bedenken.
Nach der Abstimmung über die möglichen Sommerstraßen wurde die Liste der Grünen mehrheitlich angenommen, ergo mit dem Gotzinger Platz als priorisiertes Gebiet.
Sommerstraßen sollen zusätzliche Bereiche für Aufenthalt, Begegnung und Spiel in der Nähe des eigenen Wohnorts bieten. Bei der Gestaltung der Straßen gibt es zwei Möglichkeiten: Spielstraßen oder verkehrsberuhigte Bereiche. Bei Spielstraßen sind für mehrere Wochen keine Fahrzeuge auf der Fläche zugelassen, auch Parken ist hier in dieser Zeit nicht möglich. Die Fläche steht daher ganz dem Aufenthalt und der Erholung zur Verfügung. Diese Bereiche bieten gerade Kindern in den Sommerferien zusätzlichen Raum. In temporären verkehrsberuhigten Bereichen dürfen wiederum alle Verkehrsteilnehmer die Fahrbahn benutzen. Fußgänger haben allerdings Vorrang und Fahrzeuge fahren in Schrittgeschwindigkeit. In diesen Gebieten soll der Fokus auf einer anderen Aufteilung des Straßenraums zugunsten von Fußgängern und Radfahrenden liegen.
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