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- vonSophia Oberhuberschließen
Die Suchthotline in München verzeichnet im Lockdown weniger Anrufer. Die Gründe dafür und warum man trotzdem noch personelle Verstärkung sucht.
Die Suchthotline im Beratungs- und Therapiezentrum Tal 19 Am Harras ist rund um die Uhr erreichbar und bietet Menschen eine Anlaufstelle, die über ihre Krankheit sprechen wollen. Doch seitdem sich ganz Deutschland wieder im Lockdown befindet, gehen die Anrufe zurück.
„Wir konnten die Entwicklung erst nicht verstehen. Aber es scheint so, als würden sich die Leute in ihrer Sucht einrichten. Es gibt keine Alternativen, wie zum Beispiel das Fitnessstudio oder eine Reise“, berichtet Christoph-Peter Teich, Leiter der Einrichtung an der Albert-Roßhaupter-Straße. Die Bereitschaft, jetzt mit der Sucht aufzuhören, sei sehr gering. Die Sucht diene als Notnagel im Lockdown.
Weniger Anrufe bei Suchtberatung - Vorbereitung auf den Sommer
Dennoch ist die Initiative auf der Suche nach Verstärkung, um auf den Sommer vorbereitet zu sein, wenn sich Betroffene wieder verstärkt aktiv Hilfe suchen. Denn auch im ersten Lockdown haben Teich und seine Kollegen ein Phänomen beobachtet: Nach Ende der Corona-bedingten Einschränkungen stieg die Zahl der Anrufer wieder an. „Wir bauen aktuell vor, weil wir mit einem erhöhten Anruferaufkommen im Sommer rechnen“, so Teich.
Etwa 50 Ehrenamtliche sind bereits bei der Suchthotline tätig. Nach einem Ausbildungskurs an zehn Abenden und drei Wochenenden dürfen diese die telefonische Beratung von Betroffenen und deren Angehörigen aufnehmen. Die nächste Ausbildung beginnt am Donnerstag, 15. April. Alle Informationen dazu gibt es hier telefonisch unter 0173/56 72 853.