„Virtuell können wir eine größere Menge erreichen, als wenn wir nur im Bürgersaal tagen“, bemerkt Ludwig Weidinger (CSU), BA-Chef des 19 Bezirks. Weil Hybrid-Veranstaltungen – also zeitgleich in digital und in Präsenz – sehr aufwendig zu organisieren sind, fordern er und Benoît Blaser (Grüne), Vorsitzender des Gremiums Ludwigs-/Isarvorstadt, mehr IT-Unterstützung von den städtischen Geschäftsstellen.
Laut Weidinger, sollte sich auch Grundlegendes ändern: „Die Bayerische Gemeindeordnung gibt die Präsenz der Mitglieder bei Vollversammlungen vor, um beschlussfähig zu sein. Das sollte flexibler gestaltet werden, um Sitzungen auch ausschließlich virtuell führen zu können.“
Kritik übt der Vorsitzende am Stadtrat, weil häufig die Stellungnahmen des Bürgerkomitees nicht berücksichtigt werden. Gleiches ärgert auch Blaser: „Die Entscheidungsrechte der BAs und deren Ortskenntnisse werden nicht immer respektiert, zum Beispiel bei Ablehnung von Anträgen für Freischankflächen.“
Außerdem hält er es für wichtig, bei Bedarf die Anzahl der Mitglieder in den Gremien zu erhöhen. Bei kleineren Bezirksausschüssen werde es für die ehrenamtlich engagierten Lokalpolitiker schwierig, die Anfragen der Anwohner und die Aufgaben angemessen erfüllen zu können.
Für einen reibungsfreien, organisierten und gut dokumentierten Arbeitsablauf schlägt Weidinger zudem ein besseres internes Kommunikationsportal vor. Beschlüsse, Anfragen, Anträge und E-Mails von Bürgern könnten auf diesem zusammengefasst und miteinander verknüpft werden.
Markus Lutz (SPD) ist Vorsitzender des Sendlinger Lokalausschusses. Er befürwortet eine tiefgreifende Verwaltungsreform für München. Für maßgeblich hält er außerdem den personellen Ausbau der Geschäftsstellen. Sie seien „Dreh- und Angelpunkt“ für die Arbeit der einzelnen Bezirksausschüsse, betont Lutz.
Quelle: www.hallo-muenchen.de