BA fordert mehr Ersatz für kommende Ausfälle der U3 und U6 – was Stadt und MVG dazu sagen

Weil die U3 und U6 zwischen Goetheplatz und Implerstraße lange ausfallen werden, berät der BA über Lösungen zur Fortbewegung. Wie die Vorschläge ankommen...
LUDWIGS-/ISARVORSTADT Lange Fahrten ins Büro, große Umwege und Verzögerungen für drei Monate: Etwa 180 000 Münchner, die täglich auf die Linien U3 und U6 angewiesen sind, müssen von Montag, 14. März, bis Donnerstag, 16. Juni, mit massiven Behinderungen zwischen den Haltestellen Implerstraße und Goetheplatz rechnen.

Der Grund: Die U-Bahnen fahren nicht, weil Gleise erneuert werden, wie die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) ankündigte. Damit die Münchner trotzdem an ihr Ziel kommen, sollen sie auf Ersatzbusse umsteigen. Laut MVG verlängert sich die Fahrzeit dadurch um 10 bis 15 Minuten.
Sperrung der U3 und U6: BA berät über weitere Alternativangebote
Dem BA 2 geht es jetzt um Schadensbegrenzung: Das Gremium fordert, das Angebot – über den Schienenersatzverkehr hinaus – zu erweitern. Der Vorschlag der Linken: Die Stadt soll die Lindwurmstraße für Autos sperren „zugunsten einer Bus- und einer zusätzlichen Radspur“. Die Autofahrer – etwa 1200 pro Tag – sollen über den Mittleren Ring umgeleitet werden.
Claudia Lowitz (Grüne), Vorsitzende des BA-Unterausschusses Öffentlicher Raum und Mobilität, befürwortet den „interessanten Verkehrsversuch, die Radler zu priorisieren“. BA-Mitglied Martin Ruckert (CSU) hält diesen Punkt des Antrags hingegen für „eine politische Dummheit“. Man verstärke damit Schleichverkehr und Staus. Die CSU stimmte gegen die Sperrung der Lindwurmstraße.
Über die weiteren Vorschläge, wie kostenlose MVG-Leihfahrräder, waren sich die Lokalpolitiker aber einig. Zudem wollen sie, dass die MVG prüft, ob eine Taktverdichtung der S-Bahnen am Harras noch möglich sei.
Sperrung der U3 und U6: MVG nimmt Vorschläge zur Kenntnis
Johannes Boos, Sprecher der MVG, erklärt auf Nachfrage, dass das MVG-Rad für „Fahrten im Schienenersatzverkehr-Bereich kostenlos nutzbar“ sein wird. Genaueres werde derzeit abgestimmt. Eine Untersuchung habe jedoch ergeben, dass zusätzliche S-Bahnen am Harras nicht eingesetzt werden können.
Der „finanzielle Aufwand und Nutzen“ stünde „in keinem akzeptablen Verhältnis“, da es kaum Kapazität dafür gebe, erklärt Boos. Ob eine Sperrung der Lindwurmstraße für Autos zulässig und realistisch wäre, konnte eine Sprecherin des Mobilitätsreferats zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantworten. Der Antrag werde noch geprüft. Viel Zeit bleibt dafür allerdings nicht.
Ersatzbusse
Der Ersatzbus der U3 fährt zwischen Brudermühlstraße und Hauptbahnhof Süd alle 2,5 Minuten während der Stoßzeiten. In gleichem Abstand verkehrt der Bus für die U6 zwischen Implerstraße und Goetheplatz. Der Bus X30 fährt zusätzlich vom Harras bis zum Rotkreuzplatz. Auch die Verstärkerbusse der Linie 63 werden verlängert und decken die Haltestellen von der Aidenbachstraße bis zur Donnersbergerbrücke ab.
Quelle: www.hallo-muenchen.de