Großstreik in München am 21. März ‒ Auch Mitarbeiter an Theatern und Musikschule legen Arbeit nieder

Das öffentliche Leben kommt am Dienstag, 21. März, in München teils zum Erliegen. Warum auch die Kammerspiele, die Schauburg und die Singschule bestreikt werden
München ‒ Der Kampf um bessere Arbeits- und Lohnbedingungen im öffentlichen Dienst gehört seit einigen Wochen zum typischen Bild in deutschen Städten und Gemeinden. MVG, Kitas und Krankenhäuser sind nur ein Teil der Betriebe, die jüngst bestreikt wurden ‒ teils mit massiven Auswirkungen.
Am morgigen Dienstag, 21. März, ruft die Gewerkschaft Verdi Beschäftigte etlicher Betriebe in München dazu auf, ihre Arbeit niederzulegen. Am Tag des Großstreiks wird sich auch die Kulturszene nicht gänzlich enthalten.
Großstreik in München am 21. März: Theater und Musikschule beteiligt
Wie Verdi mitteilt, werden neben den Kammerspielen und der Schauburg erstmals auch die Beschäftigten der Städtischen Sing- und Musikschule München zum ganztägigen Warnstreik aufgerufen.
Verdi begründet den Schritt damit, dass Musikschullehrer trotz Hochschulabschluss deutlich schlechter eingruppiert seien als Musiklehrer an allgemeinbildenden Schulen. Darüber hinaus arbeite ein großer Teil des Kollegiums ungewollt nur in Teilzeit.
„Deshalb können sich viele von ihnen das Leben in der Hochpreisstadt München nicht mehr leisten“, kritisiert Tillmann Ens von der Städtischen Sing- und Musikschule München.
Missstimmung an Kammerspielen München: Mitarbeiter fordern faire Arbeitsbedingungen
Für die Beschäftigten der Münchner Kammerspiele und des Jugendtheaters Schauburg ist es in dieser Tarifrunde im öffentlichen Dienst nicht der erste Warnstreik. Die Beteiligung hat sich laut Verdi von Mal zu Mal gesteigert.
Die Unzufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen an Theatern ist dabei deutlich zu spüren. „Um auch in Zukunft Theater auf höchstem Niveau zu bieten und mit Kunst und Kultur die Menschen verbinden zu können, müssen die Theaterschaffenden für ihre Arbeit, auch an Sonn- und Feiertagen und in anstrengenden Wechselschichten, fair bezahlt werden“, sagt Ulrich Heyer, Bühnenmeister an den Münchner Kammerspielen.
In Theatern und Musikschulen werde der Idealismus der Beschäftigten oft mit langen bzw. nicht bezahlten Arbeitszeiten ausgenutzt, heißt es in der Verdi-Mitteilung.
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