Sporthallen für ein Jahr geschlossen
Die Sporthallen am Schulzentrum Quiddestraße brauchen eine Generalsanierung. Damit die Arbeiten schneller abgewickelt werden können, sollen die Hallen ab September 2014 für ein Jahr komplett geschlossen werden.
Eine wahrlich sportliche Herausforderung für die drei Schulen und die zahlreichen Sportgruppen, die die Quiddehallen nutzen.
Eine Dreifachhalle und zwei Einfachhallen bilden zusammen den Sporthallentrakt am Schulzentrum Quiddestraße. Ursprünglich sollte das Gebäude aus dem Jahr 1972 nur energetisch saniert werden. Genauere Untersuchungen ergaben jedoch, dass noch weitere Maßnahmen dringend notwendig sind.
Erschreckende Mängelliste
Die Mängelliste ist erschreckend lang. Die Dachflächen sind undicht, die Verglasung in vielen Bereichen defekt, die Betonfassaden platzen ab. Heizungssystem, Lüftungsanlage, Elektrotrassen und Beleuchtungen sind veraltet, das System der Flucht- und Rettungswege entspricht nicht mehr den aktuellen Brandschutzanforderungen. Die Sporthallenböden müssen saniert werden, Sanitärräume und Toilettenanlagen brauchen eine Komplettsanierung und Neueinteilung und der gesamte Sporttrakt muss barrierefrei ausgebaut werden. Weiters ist der Einbau einer neuen Tribünenanlage nötig, der Hochseilgarten braucht eigene Umkleiden und Toiletten und die angrenzenden Hausmeisterwohnungen müssen saniert werden.
Neubau?
Kurz gesagt: Es ist eine Generalsanierung des gesamten Sporthallentrakts notwendig. Deshalb hat die Stadt auch geprüft, ob ein Neubau nicht wirtschaftlicher wäre. Denn der Sporthallentrakt an der Quiddestraße ist eigentlich zu klein. Man hätte Bedarf für zwei Dreifachsporthallen sowie eine weitere Einzelhalle oder eine Übungseinheit mit Hallenbad. So kann der aktuelle Sportunterricht der drei dort ansässigen Schulen – Werner-von-Siemens-Gymnasium, Werner-von-Siemens-Real-schule und Orientierungsstufe – nicht in den Hallen des Schulzentrums abgewickelt werden. Derzeit werden die beiden Sporthallen der benachbarten Mittelschule an der Albert-Schweitzer-Straße mitgenutzt.
Doch es gibt auf dem Schulgelände nicht genügend Platz für größere bzw. weitere Gebäude. Deshalb fällt diese Lösung flach. Außerdem wurde geprüft, was ein Neubau gleicher Größe kosten würde. Das Ergebnis: 16, 6 Millionen Euro. Die Kosten für die Instandsetzung hingegen betragen 13,3 Millionen (inklusive Risikoreserve von knapp zwei Millionen).
Zeitlich kommt die Instandsetzung jedoch erheblich besser weg als ein Neubau. Zumal, wenn alles zusammen gemacht werden kann. Das Sportreferat hat sich deshalb in Absprache mit den Schulen dazu entschlossen, den Sporttrakt für ein Jahr komplett zu schließen und die Sanierung in 13 Monaten durchzuziehen. Dies bedeute jedoch eine umfangreiche Ausweichplanung, nicht nur für die Schulen, auch für die Sportvereine, die die Hallen nutzen. Derzeit ist geplant, dass die Bauarbeiten vor Ort am 1. September 2014 starten und bis Dezember 2015 abgeschlossen sind.
Weil der Bezirksausschuss Ramersdorf-Perlach noch seine Stellungnahme zu dem Vorhaben abgeben muss, ist die Stadtratsbefassung für den 30. Januar terminiert worden.
Carmen Ick-Dietl