Weiter Stadtteilarbeit in der Alten Post
Die ehemalige Post an der Ecke Melusinen-/Anzinger Straße bleibt für die Stadtteilarbeit erhalten (HALLO berichtete). Der Stadtrat hat jetzt offiziell beschlossen, die Einrichtung als Angebot der Begegnung und Nachbarschaftshilfe finanziell zu fördern.
Ramersdorf und Berg am Laim hätten speziell in diesem Gebiet einen hohen sozialen Handlungsbedarf, heißt es aus dem Sozialreferat. So ist die Arbeitslosigkeit hier sehr viel höher als in anderen Gebieten. Überdurchschnittlich hoch auch die Zahl junger Menschen in diesem Viertel, die Arbeitslosengeld beziehen. Steuere man hier nicht gegen, dann würden sich viele Bewohner aus dem sozialen Leben zurückziehen, würden viele junge Leute mit Blick auf ihre Ausbildungssituation resignieren.
Neue Anlaufstelle
Im Gebäude der alten Melusinen-Post soll nun eine Anlaufstelle geschaffen werden, die der Nachbarschaft in Ramersdorf und zum Teil auch für Berg am Laim zur Verfügung steht. Schließlich ist das Gebäude, das 2008 mit öffentlichen Fördergeldern umgebaut wurde, auch aufgrund der zentralen Lage gut für eine Nachbarschafts-Einrichtung geeignet.
Den Betrieb im „Haus für das Sanierungsgebiet“ übernimmt der Verein AKA (Aktiv für interkulturellen Austausch). Da der Verein schon in Haidhausen und Berg am Laim in der Erwachsenenbildung, Nachbarschaftshilfe sowie Kinder- und Jugendhilfe aktiv ist, bringt er gute Kenntnisse und Erfahrungen über das Umfeld und seine Probleme mit, die nun in entsprechende Angebote vor Ort einfließen sollen.
Zudem wird in den Räumen eine Anlaufstelle für integrierende Arbeitsplätze, einem Projekt der Diakonie Hasenbergl zur Ausbildungs- und Arbeitsmarktintegration, über das Referat für Arbeit und Wirtschaft finanziert. Dazu wird eine Servicestelle eingerichtet, die einen Cateringservice, Dienstleistungen im Verkauf und Bürobereich sowie Schulverpflegung anbietet.
Die Diakonie Hasenbergl, die bislang Träger der ehemaligen Post war, wird außerdem für den nicht-kommerziellen Cafébetrieb im Gebäude sorgen. Dies sorgt zum einen für integrative Beschäftigungsplätze, zum anderen ist es der Rahmen für Begegnung und offene Treffpunktangebote in der Ramersdorfer Nachbarschaftseinrichtung. Bestehende Gruppen und Vereine, aber auch engagierte Einzelpersonen mit eigenen Initiativen sollen die alte Post als Ort der Begegnung nutzen können. In der Folge sollen hier auch neue Treffpunktangebote entstehen.
Für Zuzügler
Die frühere Post soll künftig aber auch als erste Anlaufstelle für Zuzügler dienen. Sie sollen hier erste Informationen zur Orientierung im neuen Wohnumfeld erhalten und die Möglichkeit haben, sich mit ihren Bedürfnissen ins Haus bzw. ins neue Viertel einzubringen. Eine sozialpädagogische Fachkraft des AKA wird als kontinuierliche Ansprechpartnerin vor Ort für die Planung und Koordination verantwortlich sein. Sie soll Besucher an Beratung, Gruppenangebote und bei Bedarf auch an individuelle Hilfemaßnahmen heranführen.
Alles in allem wird damit die Arbeit der Vorläuferprojekte in der früheren Melusinenpost erhalten. Die Investitionen und die fachliche Vernetzung werden sogar noch weiterentwickelt. Das Sozialreferat will hier auch die Qualität des nachbarschaftlichen und Generationen übergreifenden Zusammenlebens insgesamt verbessern helfen. Man hofft, das Programmangebot in Form von Kursen, Gruppen und kleineren Projekten weiter ausbauen zu können. Carmen Ick-Dietl