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Feuerwache Neuperlach mit Mängeln

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Die Feuerwache 9 in Neuperlach ist in die Jahre gekommen und muss dringend saniert werden. Wann, das steht derzeit noch nicht fest. © Foto: LHM

Die Neuperlacher Feuerwache hat funktionale und bautechnische Mängel. Auch wenn die Stadt der Sanierung höchste Priorität einräumt, werden die Arbeiten wohl noch einige Jahre auf sich warten lassen. Auch über die Kosten lässt sich derzeit noch gar nichts sagen.

Die Feuerwache 9 wurde in den Jahren 1973 bis 1975 an der Heidestraße in Neuperlach erbaut. Die Wache stellt den Brandschutz und die Technische Hilfeleistung in den verschiedenen Perlacher Stadtteilen und Teilen Truderings sicher. Außerdem werden durch eine Reihe von Sonderfahrzeugen von hier aus bei Großschadenslagen und im Katastrophenfall das gesamte Stadtgebiet und, soweit erforderlich, die benachbarten Landkreise mit abgedeckt. Neben der Berufsfeuerwehr München befinden sich hier auch noch die zentrale KFZ- und Geräte-Werkstatt der Branddirektion, die zentrale Bekleidungskammer, eine Reihe kleinerer Werkstätten sowie die Büros des vorbeugenden Brandschutzes des Feuerbeschaubezirkes Ost.

Sanierungsbedarf

2009 gab es die erste Meldung, dass die Feuerwache sanierungsbedürftig ist. Inzwischen hat man alles genau unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: In fast allen Bereichen der Wache gibt es Sanierungsbedarf. Viele Bereiche entsprechen nicht mehr den Anforderungen einer modernen Feuerwache. Beispielsweise verfügt die Wachabteilung nicht über alle erforderlichen Räume. Hier stehen nur Sammelwaschräume zur Verfügung, die weit entfernt von den Ruheräumen liegen. Wasch- und Sanitärräume für Frauen sind erst im Laufe der Zeit hinzugekommen und entsprechend provisorisch eingebaut worden.

Überbelegung

Die Fahrzeughalle ist überbelegt, zudem fehlen notwendige Einrichtungen. Sie muss unbedingt saniert, umgebaut und funktional neu organisiert werden.

Die Gebäudestruktur der zentralen KFZ- und Gerätewerkstatt ist immer noch auf dem Stand der Betriebsabläufe der 70er-Jahre. Das sei aus heutiger betriebswirtschaftlicher und organisatorischer Sicht zu hinterfragen, so das Kommunalreferat.

Veraltete Werkstätten

Die angegliederten Nebenwerkstätten, in denen unter anderem Dreherei, Fahrzeugausbauschreinerei und Schmiede untergebracht sind, sind veraltet und werden in dieser Form für die Feuerwehr für die Zukunft nicht mehr benötigt. Durch einen Umbau dieses Bereichs könnte die Situation in der mittlerweile zu kleinen Fahrzeughalle des Wachgebäudes entlastet werden.

Hauptgebäude

Am Hauptgebäude wurden zwar mal die Flachdächer erneuert und die Turnhalle sowie die Fassaden saniert. Ansonsten wurde jedoch außer notwendigen Reparaturen nichts gemacht. 2011 hat man nur provisorisch die unbedingt sofort zu behebenden Mängel beseitigt. Nun müssen Brandschutz, Schall- und Wärmeschutz, sowie die technische Gebäudeausrichtung Instand gesetzt werden. Das erfordert unter anderem auch Eingriffe in die Bausubstanz. Zudem muss unbedingt die Betonfassade saniert werden und die gesamte Gebäudehülle energetisch saniert werden. Erneuerungsbedürftig ist auch die gesamte haustechnische Installation, die seit fast 40 Jahren in Betrieb ist. Küche und Sporträume sind zudem nur unzureichend belüftet. 

Im Zuge der Arbeiten sollen auch Fußbodenaufbauten und -beläge, Wandoberflächen sowie Deckenverkleidungen erneuert werden. Sämtliche Oberflächen in den Sanitärräumen sind in keinem guten Zustand und müssen saniert werden. Die so genannte Rolltorhalle, in der weitere Fahrzeuge untergebracht sind, bedarf ebenso einer Sanierung, vor allem in energetischer Hinsicht.

Hohe Priorität

Man muss also die gesamte Feuerwache 9 den heutigen Erfordernissen an einen modernen und effektiven Feuerwehrdienstbetrieb anpassen. Und dies hat aufgrund der festgestellten Defizite und der einsatztaktischen Bedeutung der Neuperlacher Wache für den Münchner Osten bei der Branddirektion hohe Priorität. Doch weder über die Kosten noch über den Zeitpunkt, an dem mit der Sanierung begonnen wird, kann man derzeit etwas sagen. Denn es fehlen noch weitere Untersuchungen zur Optimierung des Betriebs, die als Grundlage für Planungen dienen können.

Vorplanung

Der Stadtrat hat das Baureferat jetzt erst einmal damit beauftragt, die entsprechenden Vorplanungsunterlagen zu erarbeiten. Danach soll ein Konzept vorgelegt werden, das die Sanierungs- und Umbaumaßnahmen sowie die Optimierungsmöglichkeiten erfasst. Darin soll auch der zeitliche Rahmen für die Umsetzung aller Maßnahmen an der Feuerwache 9 dargestellt werden. Bei der Stadt stellt man sich vor, dass zunächst nur das Wachgebäude saniert werden soll und zu einem späteren Zeitpunkt die übrigen Gebäudeteile.

Am Standort an der Heidestraße wird übrigens nicht gerüttelt. Die Lage der Wache im Stadtgebiet sei gut, ebenso die verkehrliche Anbindung, so das Kommunalreferat. 

Carmen Ick-Dietl

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