Fast 50 – und endlich Frey!

Seit er 30 ist, träumt der Autor und Schauspieler Winfried Frey davon, sein eigenes Kabarettprogramm auf die Bühne zu bringen. Im vergangenen Frühjahr dann, mit beinahe 50, packte er es an. Ergebnis: Er ist „Endlich Frey“. Premiere feiert sein Programm am 23. September im Theater Drehleier.
Ein bisschen sei es bei ihm wie bei gutem Käse: „Irgendwann ist der Punkt erreicht, wo man sagt: ‚Jetzt ist die Reife da. Jetzt kann es raus.‘“ Zwei Wochen hatte sich Winfried Frey komplett ausgeklinkt, keine Anrufe angenommen, keine Mails gelesen, um sein erstes Kabarett-Programm zu schreiben. Das Ergebnis heißt „Endlich Frey“ und feiert am Freitag, 23. September, im Theater Drehleier an der Rosenheimer Straße 123 Premiere. In seinem Programm schlüpft Frey in die Rolle eines End-Vierzigers, dessen Leben auf den ersten Blick in völlig geordneten Bahnen verläuft: Er hat einen guten Job, eine funktionierende Ehe und wohl geratene Kinder, die das elterliche Nest verlassen haben. Klar, all dies trifft auch auf ihn im echten Leben zu. Anders als bei Winfried Frey darf die Bühnenfigur aber „ihr Herz auf der Zunge tragen“, „richtig ausflippen“ und grundsätzlich einfach sagen, „was alle Leute irgendwie gern mal loswerden wollen“. Denn auch wenn er wie Donald Duck mal unbeholfen, mal verzweifelt, durch sein Bühnenleben stolpert – eines haben er und sein Publikum gemeinsam: „Es ist völlig wurscht, in welcher Situation ich bin, aber wirklich frei bin ich nie.“
Kleine Generalprobe
Zur Generalprobe seines Kabarettprogramms am vergangenen Samstag lud Frey „eine Handvoll Leute“ ein. Ehefrau Petra hatte dem Stück ohnehin schon längst ihren Segen gegeben. Frey selbst findet sein Werk „sehr lustig“ und hofft, dass „die Gags auch beim Pub- likum zünden“. Hatte er die vergangenen Jahre hauptsächlich als Schauspieler, Autor und Set-Coach für die TV-Serie „Dahoam is dahoam“ gearbeitet, sieht sich der Wahl-Truderinger derzeit in erster Linie als Kabarettist, „das hat jetzt die nächsten zwei, zweieinhalb Jahre Priorität“, kündigt er an. Den ein oder anderen TV-Auftritt zwischendurch werde es schon geben, aber hauptsächlich will sich der dreifache Familienvater in den nächsten Monaten auf den Kabarettbühnen Süddeutschlands tummeln. Auch sein soziales Engagement will der 47-Jährige nicht gänzlich sein lassen: Als Moderator führte er in den vergangenen Jahren so unterhaltsam wie kompetent durch die „Truderinger Zukunftsgespräche“ im Kulturzentrum. Außerdem betreute er den Theaterverein Feldkirchen. Beidem will er verbunden bleiben – wenn auch in geringerem Umfang.
Eigener Stil
Angst, dass ihm alles zu viel werden könnte, hat der Tausendsassa nicht. Seine Kollegen bei „München 7“, Monika Gruber und Andreas Giebel, würden mit ihren Kabarett-Tourneen ja ebenfalls auf mehreren beruflichen Hochzeiten tanzen. Wobei ihm hier wichtig ist zu betonen, dass diese beiden zwar Freunde und Vorbilder seien, er sich in seinem Bühnenprogramm aber nicht an deren Auftritten orientiert habe. Zwar gehe es auch in seiner Show deftig-bayerisch zu, ansonsten hofft er aber, seinen eigenen, hintergründigen Stil gefunden zu haben: „Ich zeige die Dinge lieber von der anderen Seite auf.“ Wer sich Winfried Freys kabarettistische Gedankenspiele über das Älterwerden nun anschauen will, kann dies – nach der Premiere am 23. September – auch am Donnerstag, 27. Oktober, im Truderinger Kulturzentrum tun. Zudem ist er in den kommenden Wochen schon für zahlreiche weitere Auftritte in ganz Bayern gebucht. Weitere Infos findet man auf der Internetseite des Künstlers unter www.winfriedfrey.de. zip