Ein überfüllter Parkplatz

Der geplante Neubau am Pfanzeltplatz muss überarbeitet werden. In der Zwischenzeit will sich der Bezirksausschuss intensiv mit dem zentralen Perlacher Platz auseinandersetzen.
Die Lokalbaukommission hat nach Aussage von BA-Planungsausschusssprecher Wolfgang Thalmeir (CSU) den vorgelegten Antrag für den Umbau des Gehöfts am Pfanzeltplatz 4 (HALLO berichtete) abgelehnt. Nach diesem Negativ-Bescheid würden die Pläne von Eigentümer und Architekt nun überarbeitet und dann neu eingereicht, so Thalmeir.
Der Bezirksausschuss hatte die Neubauten rund um den Einfirsthof vor allem wegen der Verkehrsproblematik abgelehnt. Durch die zusätzlich geplanten Wohn- und Geschäftseinheiten sowie die darunter liegende Tiefgarage würde massiv Verkehr auf den eigentlich verkehrsberuhigten Pfanzeltplatz gezogen, der vor allem als Vorplatz zu Grundschule und Kirche genutzt wird. Aufgrund des Bauantrags ist der Platz im Zentrum von Perlach in den Fokus des Stadtteilparlaments gerückt. Die Zeit bis zur Beratung über die geänderten Baupläne für den alten Bauernhof will man nun nutzen, sich ein umfassendes Bild über Situation und Pro- bleme vor Ort zu machen. Hinzu kommen mehrere Anträge und Anregungen eines interessierten Perlacher Bürgers. Er klagt unter anderem über die „Verlotterung“ des Platzes und fordert ein absolutes Halteverbot für die Bereiche vor Kirche und Kriegerdenkmal. Es sei unwürdig, den Platz rund um eine Gedenkstätte wie dem Kriegerdenkmal als Parkplatz zu nutzen. „Der Moloch Verkehr hat sich den Pfanzeltplatz einverleibt“, das damalige Versprechen der Stadt bezüglich einer Verkehrsberuhigung sei eine leere Worthülse geblieben. Eine weitere Forderung von ihm: Die Hofmarkstraße, die zwischen Schmidbauerstraße und Schule als „Spielstraße“ gekennzeichnet ist, erhält ebenfalls ein absolutes Halteverbot. Nur auf den eigens gekennzeichneten Flächen sollen künftig noch Autos parken dürfen – für maximal eine Stunde.
Die Kundenparkplätze im Ortskern von Perlach seien sichtlich zu wenig, hieß es im Bezirksausschuss. Trotzdem dürfe der historische, mit Bäumen umsäumte Platz vom Kriegerdenkmal bis zur Kirche mit seinem dörflichen Charakter „nicht zu einem überfüllten Parkplatz“ verkommen, sondern müsse mit Blick auf den Ensembleschutz „so weit als möglich vom Fahrverkehr und von parkenden Fahrzeugen freigehalten werden“. In einem verkehrsberuhigten Bereich wie am Pfanzeltplatz sei das Parken außerhalb der dafür besonders gekennzeichneten Flächen sowieso unzulässig. Die Einhaltung dieser Regelung müsse stärker durch die Polizei kontrolliert werden. Eine einstündige Parkzeit halten die BA-Mitglieder für durchaus ausreichend. Alles andere will man nach einem ausführlichen Ortstermin auf der nächsten Sitzung beraten. Carmen Ick-Dietl