Berg am Laim im Visier

Wohnungsbau und Freiraum, Infrastruktur und Mobilität in München: Über die langfristigen Entwicklungen und Perspektiven möchte die Stadt mit der Öffentlichkeit diskutieren — im Rahmen von Stadtspaziergängen in der neuen Reihe „PlanTreff vor Ort“. Zwei davon sind in Berg am Laim.
Die offenen Führungen finden regelmäßig statt. Dabei haben die Bürger die Gelegenheit, aktuelle Planungen und Projekte in München und der Region kennenzulernen sowie sich mit Experten zu Stadtentwicklung auszutauschen. Los geht es im Herbst/Winter 2016 mit drei Führungen zum Thema „Wohnen“. Nach dem Auftakt im Norden Schwabings geht es zweimal nach Berg am Laim. „Wohnen im Werksviertel: Das hippe Stadtviertel am Ostbahnhof“ lautet das Motto am Samstag, 12. November, von 10.30 bis 12.30 Uhr. Auf dem Gelände, auf dem bald der neue Konzertsaal den Ton angibt, werden künftig etwa 2650 Menschen leben und 12000 arbeiten.
Der Kunstpark Ost, wie die Zwischennutzung hieß, belebte über Jahrzehnte das Gelände, wo einst Traditionsunternehmen wie Pfanni, Zündapp, Konen und Optimol ihre Produktionsstätten hatten. Nach dem Leitbild „Kompakt, urban, grün“ sollen nun auf engem Raum alle Nutzungen des täglichen Lebens vereint werden: Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, Kultur und Freizeit. Mittelpunkt des neuen Quartiers wird ein 1,8 Hektar großer Park, von dem aus sich ein Netz aus Grün- und Freiflächen durch das Gebiet spannt. Vereinzelt sollen 60 bis 80 Meter hohe Hochhäuser städtebauliche Akzente setzen. Vorgesehene Stationen sind das Werksviertel-Forum im ECKhaus, das Werk 3, Orte mit Street Art sowie Erläuterungen zur übergeordneten Planung, zum neuen Konzertsaal, zum geplanten Wohnungsbau und den Parkanlagen.
„Maikäfersiedlung: Von der Volkswohnanlage zur modernen Siedlung“ heißt es dann am Freitag, 2. Dezember, von 16 bis 18 Uhr. Vor 75 Jahren baute die GWG München in Berg am Laim einfache und kostengünstige Wohnungen. Die so genannte Volkswohnanlage Maikäfersiedlung wuchs und wurde zu einer sehr einzigartigen, beliebten Gegend. Bis 1939 wurden 800 Miet- und 190 Eigentumswohnungen gebaut, vier kleine Geschäfte und ein Restaurant. Einzigartig für die Maikäfersiedlung ist ihr Gartencharakter. Die Einfachheit der Häuser, die dem heutigen Wohnstandart nicht mehr gerecht werden, sowie Bauschäden führten dazu, dass Teile der Siedlung abgerissen und durch Neubauten ersetzt wurden. Bis 2012 entstanden so auf vier Bauabschnitten 141 geförderte und frei finanzierte Wohnungen sowie 62 Tiefgaragenstellplätze. Vorgesehene Stationen sind Erläuterungen zur übergeordneten Planung, die Wohnbebauung Bad-Schachener-Straße, die Wohnanlage Echardinger Straße 49-59, die Wohnanlage Krumbadstraße 20-30 und die Wohnanlage Innsbrucker Ring 70 und 72. Zum Abschluss gibt es ein Beisammensein in der Echardinger Einkehr.
Die Führungen sind kostenfrei und werden von Claudia Neeser von guiding architects munich begleitet und moderiert. Anmeldungen sind per E-Mail an plantreff@muenchen.de oder telefonisch unter 233-22942 möglich. Die maximale Teilnehmerzahl pro Tour sind 30 Personen.