Namhafte Planer sind jetzt am Zug

Der neue Konzertsaal in München soll ein Vorzeigeprojekt werden. Die Ausschreibung des Planungswettbewerbs, die derzeit im Internet steht, zeigt, dass der Freistaat als Bauherr ein architektonisches Zeichen setzen will. Denn sechs international renommierte Architekturbüros wurden für die Teilnahme bereits vorab ausgewählt.
Frank Gehry aus Los Angeles, Gerkan, Marg und Partner (gmp) aus Hamburg, Henning Larsen Architects aus Kopenhagen, das Schweizer Architekturbüro von Jacques Herzog und Pierre de Meuron, Schultes Frank Architekten aus Berlin und das Büro Snøhetta aus Oslo gehören diesem erlesenen Kreis an. Frank Gehry hat etwa das Guggenheim-Museum in Bilbao geplant, gmp die Kunsthalle Mannheim, Henning Larsen die neue Siemens-Zentrale in München. Herzog und de Meuron stehen für die Elbphilharmonie und die Münchner Fußball-Arena. Schultes Frank hat das Bundeskanzleramt in Berlin geplant, Snøhetta das neue Opernhaus in Oslo.
Weitere Kandidaten können sich noch bis zum 19. September bewerben. Dann entscheidet ein Preisgericht, dem neben zahlreichen Fachpreisrichtern auch Ministerpräsident Horst Seehofer und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter angehören werden. Die ausgewählten Architekturbüros haben dann Zeit bis zum 9. März kommenden Jahres, um ihre Arbeiten abzugeben. Insgesamt sollen 25 bis 35 Architekturbüros aus den Bewerbern ausgewählt werden.
Bei ihren Entwürfen für den neuen Konzertsaal im Berg am Laimer Werksviertel müssen die Architekten einige Vorgaben beachten. Für den neuen Musikpalast, der auf einer Fläche von rund 5300 Quadratmetern gebaut wird, wird ein städtebaulich, architektonisch, wirtschaftlich und funktional schlüssiges und überzeugendes Konzept gefordert. Außerdem soll, so die Ausschreibung, „höchste akustische Ansprüche erfüllen“. Vorgesehen sind zwei Konzertsäle. Einer soll rund 1800 Gästen Platz bieten, der kleinere rund 600 Personen. Außerdem sollen Aufführungs- und Probenräume für die Hochschule für Musik und Theater, ein „Unterrichts-Bereich“ für die Musikvermittlung, Foyer, Gastronomie, Läden, Büros und eine Tiefgarage in dem Komplex unterkommen.
Am 17. und 18. Mai kommenden Jahres will das Preisgericht dann seine Entscheidung treffen. Im Mai und Juni sollen die Entwürfe dann in einer Ausstellung präsentiert werben. Zu gewinnen gibt es für die Architekten übrigens auch etwas: Der Wettbewerbssieger erhält 125.000 Euro, der Zweite 100.000 Euro, der Dritte 75.000 Euro, der Vierte Preis 60.000 Euro und der Fünfte Preis 40.000 Euro. Als Anerkennungspreis sind noch einmal 100.000 Euro vorgesehen.