Insbesondere ging es in dem Anschreiben um die drohende Enteignung von Grundstücksteilen an der Heltauer Straße zur Durchführung der DB-Planungen. Dies sollte alles notwendig sein, da die Realisierung von Alternativplanungen wie die sogenannte Bürgervariante B2 an der bestehenden Kfz-Verwahrstelle des Polizeipräsidiums München am Moosfeld in Trudering scheitert. Die bayerische Staatsregierung sah sich bisher außer Stande diesen Parkplatz zur Unterbringung von abgeschleppten Fahrzeugen und der Deponierung von Fahrzeugen, die in einem Zusammenhang mit kriminellen Delikten stehen, zu verlagern. Die Landeshauptstadt München hat dem Freistaat Bayern mehrere Grundstücke zur Entwicklung eines neuen Standortes vorgeschlagen.
Dass die betroffenen Anwohner bisher heute noch nicht einmal einen Eingangsvermerk für den Brief aus der Staatskanzlei, geschweige denn eine Antwort erhalten haben, nährt bei ihnen die Zweifel an der Glaubwürdigkeit der postulierten Unterstützung der Anliegen der Bürger durch den Freistaat. Scheinbar sei die Beibehaltung der Kfz-Verwahrstelle wichtiger als eine für die Anwohner einigermaßen verträgliche Gestaltung des Nordzulaufes des Brennerbasistunnels.
Die Variante B2 wurde in der jüngsten Vergangenheit auch in einem gemeinsamen „Truderinger Weckruf“ durch alle aus dem Münchner Osten vertretenen Mandatsträger unterstützt. Zu den Unterstützern und Unterzeichnern zählt auch der bayerische Staatsminister für Kultur und Wissenschaft und direkt gewählter Abgeordneter im Münchner Osten, Markus Blume.
Die Position der bayerischen Staatsregierung wird nach Ansicht der Anwohner auch durch die aktuell bekannt gewordenen Planungen eines neuen Superbetriebswerkes für die S-Bahn auf dem Gelände des alten Güterbahnhofes Ost undurchsichtiger. Dieser Neubau sei als Ersatz für das bestehende Betriebswerk Steinhausen beschrieben. „Scheinbar hat man in der bayerischen Landesregierung die Anwohner im Gleisdreieck Moosfeld in München Trudering aus den Augen verloren“, so Peter Brück, einer der Sprecher der Anwohnerinitiative AnwohnerTDKS.
Felix Jaich, Beiratsmitglied der Eigentümergemeinschaft Heltauer Straße berichtet von dem Argwohn, den viele Bewohner bei der Unterschriftensammlung geäußert hatten. Es habe den Anschein, dass sich die damaligen Prophezeiungen von Miteigentümern bewahrheiten und der Ministerpräsident Söder sich nicht um so etwas kümmere. Um die Unterstützung weiter zu erbitten, wurde jetzt ein „offener Brief“ an den Ministerpräsidenten versandt.