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Truderinger Gymnasium bis auf weiteres gesperrt

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Nach dem Feuer in der Tiefgarage des Truderinger Gymnasiums ist die Schule bis auf Weiteres geschlossen. Die Höhe des Schadens steht noch nicht fest.
Nach dem Feuer in der Tiefgarage des Truderinger Gymnasiums ist die Schule bis auf Weiteres geschlossen. Die Höhe des Schadens steht noch nicht fest. © Bodmer

Nach dem Brand in der Tiefgarage geht das Schuljahr im Truderinger Gymnasium nicht wie geplant zu Ende. Drei andere Schulen haben die Heimatlosen aufgenommen und Theaterstück und Konzert werden im Truderinger Kulturzentrum stattfinden. Das große Ziel: Im kommenden Schuljahr wieder in die Schule an der Markgrafenstraße einziehen zu können.

Ein technischer Defekt am Auto einer Lehrerin, die ihr qualmendes Fahrzeug in der Tiefgarage des Truderinger Gymnasiums abstellt hatte, erwies sich als fatal: Ein Großfeuer legte den Schulbetrieb lahm, sieben Autos haben Brandschäden, ernsthaft Verletzte gab es zum Glück nicht.

Die Buben und Mädchen und ihre Lehrkräfte allerdings müssen vorerst draußen bleiben. Die komplette Haustechnik funktioniert nicht mehr und das bei einem Unterricht, bei dem modernste Medien, wie interaktive Whiteboards, eingesetzt werden. Und, so Schulleiterin Susanne Asam gegenüber HALLO: „Die Brandmeldeanlage geht nicht mehr.“ Die 760 Schüler mussten also auswandern: in die Berufsschule zur Berufsvorbereitung an der Balanstraße, ans Michaeligymnasium und an die Ludwig-Thoma-Realschule. Zum Teil ein weiter Schulweg, den viele Kinder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen. „Die Schüler haben von der Stadt unbürokratisch Streifenkarten bekommen, mit den fünften und sechsten Klassen fahren Eltern im MVV mit“, berichtet Susanne Asam. Und Lehrer, deren Autos dem Brand zum Opfer fielen, bekommen von der Versicherung einen Leihwagen bezahlt. Der Unterricht in den verschiedenen Ausweichquartieren ist in zwei Schichten von 8.15 bis 10.30 Uhr und von 11 bis 13.15 Uhr organisiert. So haben die Lehrkräfte Zeit, die Schulen zu wechseln. Zudem findet Fachunterricht statt, allerdings nicht im gewohnten Stundenplan. Und für große Leistungsnachweise, die noch ausstehen, wird für die Klassen ein Intensiv-Training von drei Unterrichtsstunden vorgeschaltet.

Sogar das Theaterstück „Die Irrfahrten des Odysseus“ kann mit Verspätung am 18. und 19. Juli aufgeführt werden. Das Truderinger Kulturzentrum hat dafür den großen Saal zur Verfügung gestellt, in dem heuer auch das Sommerkonzert der Schule abgehalten wird. Der Eintritt ist frei.

Große Hitze während des Brandes am 24. Juli hatten den Kräften der Berufsfeuerwehr München einiges abverlangt. Spekulationen, die hohen Temperaturen und der Rauch in den Unterrichtsräumen hingen mit der Passivhaus-Bauweise der Schule zusammen, bestätigte Einsatzleiter Björn Maiworm gegenüber HALLO nicht. Die Tiefgarage sei ein unabhängiger Bau, das Passivhaus darüber gesetzt. Der Rauch sei daher nicht durch die bei Passivhäusern übliche Lüftungsanlage, die nicht mit der Tiefgarage verbunden sei, in Unterrichtsräume und Aula geblasen worden. „Der Rauch zog aus der Tiefgarage ins Freie raus, an den Fassaden hoch und durch offene Fenster ins Gebäude hinein. Die Tiefgarage hat eigene Lüftungen und Entrauchungskanäle nach außen“, so Maiworm. Der Oberbrandrat betont jedoch: „Das Gebäude ist brandschutztechnisch okay“. Dass nun die Kommunikations-, EDV- und Stromversorgung lahmgelegt ist, erklärt Maiworm so: „Der Hauptversorgungskanal lief exakt oberhalb des Brandautos.“

Wie es nun weitergeht? „Das große Ziel ist, nächstes Schuljahr wieder einzuziehen“, betont Schulleiterin Asam. Dennoch gebe es, trotz der Katastrophe, einen positiven Aspekt: „Ich finde die große, unbürokratische Unterstützung von Eltern, Stadt und anderen Schulen ganz großartig! Das hilft, die Situation zu bewältigen.“

Gabriele Mühlthaler

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