Schwabing: Die Bagger sind schon fleißig im Einsatz, um die Baugrube für den Neubau in Schwabing auszuheben.
Nach dem Spatenstich im Oktober 2016 wird nun die Modernisierung des Klinikums für insgesamt 138 Millionen Euro – 84 Millionen kommen davon vom Freistaat – konkreter.
Axel Fischer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Städtischen Kliniken, beschreibt die anstehenden Neuerungen als „eines der größten Projekte im deutschen Gesundheitswesen“. Kernpunkte des Vorhabens sind die Wirtschaftlichkeit, Investitionen und eine zukunftsfähige Medizin, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden. Eine wichtige Neuerung aus Sicht des Klinikleiters in Schwabing, Günter Milla, ist die Verkürzung der Laufwege. „Manche Kollegen kommen auf zehn bis 15 Kilometer Laufstrecke pro Arbeitstag“, sagt Milla. Besonders im Bereich der Kinderklinik sollen die Abteilungen in Zukunft näher aneinander rücken. „Die Frühchenstation ist dann nur eine Tür vom Kreißsaal entfernt“, sagt Professor Marcus Krüger, der im Januar aus Freiburg ans Klinikum Schwabing kam. Er ist der Chefarzt, unter dessen Leitung die Neonatalogie in Schwabing und Harlaching organisiert wird. Zusammen mit der von Harlaching nach Schwabing umgezogenen Kinderpsychosomatik wird so das medizinische Angebot für Kinder und Jugendliche abgerundet. Ein Trostpflaster für die nach Bogenhausen abwandernde Geriatrie- und Palliativ-Station ist die seit Februar genutzte Altenstation, die 15 Tage lang die Patienten fit für den Alltag macht. Mit täglicher Physiotherapie sollen sie ihre Mobilität zurückerhalten.
Bis ins Jahr 2020 soll noch gebaut werden und anschließend der Bestand saniert werden. Die Vision ist ein Gesundheitscampus mit bezahlbarem Wohnraum für Pflegepersonal, um dem Pflegemangel entgegenzuwirken. Die Verantwortlichen sind optimistisch, mit der neuen Planung die finanziellen Grenzen einzuhalten, die ihnen der Stadtrat gesetzt hat. Viel Luft nach oben haben sie dabei allerdings nicht.
Sabina Kläsener