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„Schlag ins Gesicht der Maibaumfreunde“: Streit ums Gartenhaus

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Von: Raffael Scherer

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Das Gartenhaus der Maibaumfreunde Haar
Das Gartenhaus der Maibaumfreunde Haar. © Raffael Scherer

Peter Paul Gantzer von der SPD forderte in der jüngsten Gemeinderatssitzung neue Rahmenbedingungen zur Nutzung der Hütte samt Garten.

Haar – Das Vereinsheim der Maibaumfreunde in Haar sorgte erneut für Ärger. Das Gebäude steht auf etwa 2000 Quadratmetern Gemeindegrund, den die vorangegangene SPD-Bürgermeisterin Gabriele Müller zum Teil dem Verein zum Errichten des Gartenhauses samt Schrebergarten überlassen hatte. Nachdem sich bereits im Sommer vergangenen Jahres die SPD über einen Zaun zur Abschottung von der Öffentlichkeit beschwert hatte und den „Schwarzbau“ für die Allgemeinheit zu öffnen gefordert hatte, hat sie nun nochmal nachgelegt.

So forderte Alterspräsident Peter Paul Gantzer von der SPD, dass der mit der Gemeinde ausgehandelte Vertrag dringend überarbeitet werden müsse, da er sonst ungültig sei. Zum einen fehle darin eine Abmachung bezüglich Miete oder Pacht, auch wenn das Gebäude einen „kulturellen Hintergrund“ habe, sagte Gantzer. Außerdem müsse die Mitbenutzung des Gebäudes für andere Vereine mit aufgenommen werden, inklusive des Schrebergartens. Obendrein sei der Vertrag nur unter wenigen Bedingungen kündbar, wie etwa durch einen geplanten Bau, nicht aber für andere potentielle Nutzungen des Grundstücks wie etwa Bohrungen.

Zoff um Verein mit nur fünf Mitgliedern

Mit seiner Forderung zur Nachbesserung stand Gantzer jedoch ziemlich allein da. Zum einen sei das vom Verein damals ohne Bauantrag errichtete Gartenhaus kein „Schwarzbau“, wie ihn Gantzer tituliert hatte, da die Gemeinde vergangenes Jahr den Bau bereits für rechtmäßig erklärt hatte, holte Bürgermeister Andreas Bukowski (CSU) aus.

Zudem habe laut CSU-Fraktionsvorsitzendem Dietrich Keymer bisher auch kein Verein oder andere Organisation nach der erweiterten Nutzung des Grunds samt Hütte verlangt. Es sei im Gegenteil doch schön, dass ein Verein, der ohnehin gerademal fünf aktive Mitglieder zählt, sich ehrenamtlich dort engagiert und das Vereinsheim überhaupt mit eigenem Kapital und Schweiß errichtet hat, wo vorher nichts war.

Vorschlag ein „Schlag ins Gesicht der Maibaumfreunde“

Gantzers Vortrag sei „ein voller Schlag ins Gesicht der Maibaumfreunde“, pflichteten ihm die Kollegen der CSU bei. Auch wenn man mit der ehemaligen Bürgermeisterin Müller nicht immer einer Meinung gewesen sei, könne die CSU ihr bei ihrer Zusammenarbeit mit den Maibaumfreunden und damit dem Bewahren der heimatlichen Traditionen nur zustimmen. Obendrein unterliege der Vertrag der alleinigen Entscheidungsgewalt des Bürgermeisters, der für das Wohl der Gemeinde zu entscheiden habe.

Bürgermeister Bukowski räumte ein, dass er natürlich mit dem Verein nochmal reden werde und eventuell gemeinsam mit den Maibaumfreunden Nachbesserungen an dem Vertrag vornehmen könne, es dafür aber keinen Antrag, der einem Zwang gleichkäme, benötigt hätte. Schließlich mache der Ton die Musik. Zerknirscht stimmte Gantzer diesem Vorschlag zu.

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