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Alexander Dobrindt besucht Haarer Bahnhof

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CSU-Gruppenfoto am Haarer Bahnhof (von links): Bundestagsabgeordneter Florian Hahn, Bundesverkehrsminister Alexander  Dobrindt, Landtagsabgeordneter Ernst  Weidenbusch und Ortsvorsitzender Dietrich Keymer. SPD-Bürgermeisterin Gabriele Müller dagegen war zu dem Termin nicht offiziell eingeladen.
CSU-Gruppenfoto am Haarer Bahnhof (von links): Bundestagsabgeordneter Florian Hahn, Bundesverkehrsminister Alexander  Dobrindt, Landtagsabgeordneter Ernst  Weidenbusch und Ortsvorsitzender Dietrich Keymer. SPD-Bürgermeisterin Gabriele Müller dagegen war zu dem Termin nicht offiziell eingeladen. © kn

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat am Freitag die Region besucht und sich über die Barrierefreiheit der örtlichen Bahnhöfe informiert. Auf dem Programm stand dabei auch eine Stippvisite am Haarer Bahnhof. Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD) wurde über den Termin nicht informiert – und ist deshalb sauer!

„Der traurige Zustand unseres Bahnhofs in Haar hat jetzt auch die Bundesregierung erreicht. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hat sich am Freitag über die konkrete Situation informiert“, heißt es in einer Pressemitteilung der Haarer CSU. Der Minister habe sich „ausreichend Zeit für einen ausführlichen Rundgang“ genommen, berichten die Haarer Christsozialen weiter, und dem Minister sei „der lange ‚Kampf‘ mit der Bahn anschaulich geschildert“ worden, um das Erscheinungsbild des Bahnhofs zu verbessern.

Passender Höhepunkt des Besuchs war schließlich die Besichtigung des Lifts auf der Südseite des Bahnhofs: In Begleitung von CSU-Gemeinderätin Bettina Endriss-Herz, die als Rollstuhlfahrerin auf Barrierefreiheit angewiesen ist, fuhr der Minister nach unten auf die Ebene der Unterführung. Die Rückfahrt, so berichten die Teilnehmer der Ministerveranstaltung, musste leider ausfallen, weil der Lift jetzt seinen Dienst versagte. Kurz entschlossen trugen dann Dobrindt, der Landtagsabgeordnete Ernst Weidenbusch und Bundestagsabgeordneter Hahn Endriss-Herz wieder die Bahnhofstreppen hinauf. „Diese Liftpanne kam also genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn dieses Problem war schließlich auch einer der Gründe für den Ministerbesuch in der Gemeinde Haar“, fand CSU-Ortsgeschäftsführer Alois Rath.

Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD) könnte diesen Satz wohl grundsätzlich unterschreiben. Der Bahnhof ist ihrer Meinung nach ein „Problemfall, der die Kommune schon seit gut zehn Jahren beschäftigt“. Dennoch ist Müller wegen des Dobrindt-Termins nun stinksauer auf ihre CSU-Gemeinderatskollegen: „Da lädt die CSU ihren Bundesverkehrsminister ein und macht ein Anliegen vieler Haarer Bürger – den Bahnhof – zum Parteipolitikum. Nicht einmal der dritte Bürgermeister, der derselben Partei angehört wie der Minister aus Berlin, gab Bescheid!“

Müller erfuhr nach eigenen Worten zwar dennoch von der Veranstaltung und ging auch hin. Doch auch vor Ort hätte man ihr das Gefühl gegeben, nicht erwünscht zu sein: „Die CSU-Vertreter drängten die Bürgermeisterin ab. Ein kurzes Gespräch mit dem Minister wurde unterbunden mit dem Hinweis, das sei eine Parteiveranstaltung.“ Doch inwieweit ist ein Ortstermin auf einem öffentlichen Platz wie dem Bahnhof mit einem öffentlichen Thema noch Partei-intern? Müller: „Das ist nicht nur eine Frage des politischen Stils, sondern ein demokratischer Grundsatz!“

Bei der CSU kann man sich den Ärger Müllers nicht erklären. Gegenüber HALLO erklärt Ortssprecher Rath, dass Dobrindt ja auf Landkreis-Tour gewesen sei und entsprechend die Landkreis-CSU die Organisation übernommen habe: „Die können einladen, wen sie wollen.“ Außerdem habe Bürgermeisterin Müller sehr wohl die Gelegenheit zu einem Gespräch mit Dobrindt gehabt; als dieser aber von Müller den Namen ihres Ansprechpartners bei der Bahn wissen wollte, habe Müller passen müssen.

Im Gegensatz zu Müller, die Dobrindts Besuch als „vertane Chance“ bezeichnet, findet Rath, dass die Bürgermeisterin auch etwas dankbar sein sollte. „Schließlich hat es zehn Jahre lang keiner geschafft, einen Bundesverkehrsminister nach Haar zu holen! Sie sollte sich doch freuen, dass der Haarer Bahnhof zur Chefsache wird!“ Denn dies war auch Dobrindts Schlusswort: „Es muss etwas passieren am Haarer Bahnhof!“

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