„Seit Jahrzehnten gehört es zu den ehernen Grundsätzen der Umweltpolitik, Abfälle zu vermeiden“, erklärt Kronawitter in seinem Antrag. Dabei gelte die klare Hierarchisierung „Funktional weiternutzen vor stofflicher Verwertung vor energetischer Verwertung“.
Aufgrund organisatorischer und rechtlicher Probleme sei an den Münchner Wertstoffhöfen bei der funktionalen Weiternutzung noch viel Luft nach oben, um letztendlich in eine wirkliche Kreislaufwirtschaft einzutreten. Dies gelte vor allem für niederpreisige, aber voll funktionsfähige Gebrauchtwaren, die bisher bestenfalls werkstofflich recycelt würden.
Ein griffiges Beispiel seien Elektrokabel: diese wandern sämtlich in einen großen Container zur vermutlich rein stofflichen Trennung. Dies bedeute, dass die Kabel erstmal geschreddert und dann die volumenmäßig deutlich überwiegende Kunststoffummantelung erst mal chemisch-physikalisch entfernt und verwertet werden müsse, bevor die Kupferseele dem stofflichen Recycling zugeführt wird. „Da macht es doch viel mehr Sinn, wie vorgeschlagen, ein dezentrales aufwandsarmes funktionales Recycling zu ermöglichen und dabei auch den Spendern ein besseres Gewissen zu verschaffen.
In einer Zeit, in der Repair-Cafes aus dem Boden schießen und der Reparaturgedanke allenthalben im gesellschaftlichen Aufwind ist, ist die bisherige Art des Kabelrecyclings anachronistisch“, ist sich Kronawitter sicher.