Der Truderinger Gemeinderat zog einen Tag später nach. Er fasste am 9. März 1932 den endgültigen und letzten Beschluss zur Eingemeindung am 1. April 1932. Die Gemeinderäte sahen keinen anderen Weg, als die Selbstständigkeit Truderings aufzugeben, um den finanziellen Schwierigkeiten zu entkommen.
Bei den Verhandlungen hatte die Gemeinde Trudering auf Grund ihrer schlechten Finanzlage keine guten Karten. Die Bedingungen für die Eingemeindung wurden von der Landeshauptstadt mehr oder weniger diktiert. Lediglich einige Kompromisse konnten die Truderinger erreichen.
Offiziell wurde der Beschluss des Münchner Stadtrates unter anderem damit begründet, dass die Stadt nun leichter wachsen könne. Auch die wilden Ansiedlungen im Münchner Osten könnten mit Hilfe der Münchner Verwaltung endlich in Griff gebracht werden. Auch Grund für den Bau der Ausfallstraße nach Wasserburg war ein Grund für die Eingemeindung.
Wer sich für die wechselvolle Beziehungsgeschichte zwischen Trudering und München näher interessiert, sollte bis 28. Mai das Kulturzentrum Trudering besuchen. Dort ist derzeit eine Ausstellung mit 36 Tafeln aus Anlass ist der 90. Jahrestag der „Einverleibung“ Truderings am 1. April 1932 zu sehen.
Der Bezirksausschuss Trudering-Riem hat die Ausstellung beim Truderinger Kulturkreis (TKK) in Auftrag gegeben. Peter Wagner und Georg Kronawitter haben sie besorgt. Sie konnten sich dabei auf die Vorlage der Ausstellung von 2002 stützen und haben diese aktualisiert und erweitert.
Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten Montag bis Samstag des Kulturzentrums Trudering an der Wasserburger Landstraße 32 frei zugänglich im Foyer und in den Gängen. Dank der BA-Finanzierung können die Besucher die Ausstellung im DIN A4-Format kostenlos mitnehmen. Dieses Begleitheft liegt frei aus.