Zuschuss für den Ausbau des Bürgerhauses in Heimstetten

Über eine kräftige Finanzspritze kann sich die Gemeinde Kirchheim freuen. Dank des Investitionspakts „Soziale Integration im Quartier“ wird der Bau des Bürgerhauses in Heimstetten gefördert.
Heimstetten – Bund und Freistaat wollen mit dem Investitionspakt „Soziale Integration im Quartier“ den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern: Mit den Fördermitteln können Städte und Gemeinden ihre sozialen Einrichtungen aufwerten. „Bürgerzentren, Stadtteiltreffs oder kommunale Bildungseinrichtungen sind Orte für gemeinsame Aktivitäten, Begegnung und Integration. Mit dem Investitionspakt unterstützen wir die bayerischen Städte und Gemeinden bei der Stärkung von lebenswerten Nachbarschaften und der Stabilität in den Quartieren. Dafür stehen im Jahr 2020 in Oberbayern rund 6,3 Millionen Euro zur Verfügung“, erklärt Bayerns Bauministerin Kerstin Schreyer.
In diesem Jahr werden in den bayerischen Städten, Märkten und Gemeinden 22 Projekte gefördert. Zusammen mit den eigenen Mitteln der Kommunen haben die Maßnahmen ein Volumen von rund 38 Millionen Euro. In Oberbayern werden im Jahr 2020 vier Maßnahmen gefördert.
Der Investitionspakt „Soziale Integration im Quartier“ ist eine Ergänzung zu den erfolgreichen Programmen der Städtebauförderung. Der Bund übernimmt 75 Prozent der förderfähigen Ausgaben, der Freistaat Bayern beteiligt sich mit 15 Prozent. Dieses Geld soll vor allem in den Ausbau und die Sanierung von Bildungseinrichtungen, Stadtteilzentren und Bürgerhäusern investiert werden und damit auch ehrenamtlich Engagierte unterstützen. Unterstützung gibt es auch für sogenannte Integrationsmanager. Sie begleiten die verschiedenen Projekte in den Vierteln, helfen vor Ort und sind Ansprechpartner für Vereine und Initiativen, aber auch für Neubürger und Einheimische.
Dazu gehört auch das Projekt Bürgerhaus Heimstetten. 1,8 Millionen Euro stellen Bund und Freistaat für den Ausbau zur Verfügung. Der „Alte Wirt“, der zum Bürgerhaus Heimstetten werden soll, ist laut Bürgermeister Maximilian Böltl ein „städtebauliches Schmuckstück“. Durch den Kauf des Anwesens habe die Gemeinde sicher gestellt, dass das für Heimstetten ortsbildprägende Gebäude erhalten bleibt.
Der „Alte Wirt“ in Heimstetten war schon im vorigen Jahrhundert ein Dreh- und Angelpunkt des gesellschaftlichen Lebens im Ort. Die Gemeinde Kirchheim hat 2014 das historisch bedeutsame Gebäude erworben, um es zu einem Bürgerhaus auszubauen und wieder zum Treffpunkt für Bürger, Vereine und Kulturschaffende zu machen. Ein Zentrum mit Probe- und Vereinsräumen, Bürger-Stüberl und vielem mehr soll an der Feldkirchner Straße entstehen.
Die ursprüngliche Planung sah ein Gebäude mit Saal, Räumen für Vereine und Volkshochschule vor. Doch dann gab es ein Umdenken: im Juli vergangenen Jahres gab es erste Anfragen, ob der Bürgersaal beim neuen Rathaus wegen der Landesgartenschau 2024 gleich realisiert werden solle und nicht erst nach Fertigstellung des neuen Rathauses. Daher begann die Gemeindeverwaltung, in diese Richtung zu arbeiten und alles vorzubereiten, um dem Gemeinderat im ersten Quartal 2020 die entsprechenden Planungen und Kosten vorlegen zu können. Zudem hat das Kulturreferat an dieser Stelle angeregt, die Planungen für das Bürgerhaus zu überdenken, wenn man den Bürgersaal beim Rathaus gleich realisiert.
Schließlich benötigt Kirchheim keine zwei Veranstaltungsräume, also einen Saal im Bürgerhaus und einen Bürgersaal. Zudem steigt in den Schulen der Bedarf der Mittagsbetreuung von Jahr zu Jahr. Das bedeutet aber, dass außerschulische Nutzer wie Theaterbühnen oder Ensembles auf lange Sicht dem Schulbetrieb und der Mittagsbetreuung weichen müssen. Wenn man nun dem Bürgerhaus eine Nutzung durch Vereine aus den Bereichen Kunst, Musik und Tradition zuführt, so können sich dort Synergien ergeben, glaubt das Kulturreferat der Gemeinde Kirchheim. Zudem werde dadurch eine lebendige Nachnutzung des Gebäudes und somit auch eine Belebung des Ortskerns von Heimstetten geschaffen.
Im Sommer vergangenen Jahres beauftragte die Gemeinde deshalb das Architekturbüro Probst mit einer Planungsvariante, auf Grundlage eines alternativen Raumprogramms, das nun Räume für die Vereine aus dem Bereich Kultur, Tradition und Musik vorsieht. Im März beschloss der Kirchheimer Gemeinderat, das Bürgerhaus auf Basis des vorgestellten Konzeptes des Architekturbüros Probst sanieren zu lassen. Die vorläufigen Kosten für die Sanierung werden auf 5.950.000 Euro geschätzt.
Mehr über den Münchner Nordosten gibt es in der Übersicht.
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