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Verkehrskonzept für den Münchner Norden: BA-Kritik nach Präsentation der Stadt

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Variante 4 (grün) wird priorisiert – kein Eingriff in Grünstrukturen und FFH-Gebiete.
Variante 4 (grün) wird priorisiert – kein Eingriff in Grünstrukturen und FFH-Gebiete. © Mobilitätsreferat München

Enttäuschte Lokalpolitiker: Der BA Feldmoching-Hasenbergl bemängelt nach der Präsentation durch die Stadt die Pläne zum Verkehrskonzept für den Münchner Norden.

München-Nord - Jetzt kommt Bewegung in die Umsetzung des „Verkehrskonzepts Münchner Norden“. Am Mittwoch, 29. Juni, soll die vom Mobilitätsreferat der Stadt München erarbeitete Beschlussvorlage im Stadtrat präsentiert, diskutiert und – geht es nach dem Willen von OB Dieter Reiter – auch beschlossen werden. Zuvor haben die betroffenen Bezirksausschüsse Gelegenheit, ihre Stellungnahmen abzugeben. Der BA Feldmoching-Hasenbergl hatte jetzt Robert Adam vom Mobilitätsreferat (MOR) zu Gast, der dem Gremium das Verkehrskonzept präsentierte und anschließend diskutierte.

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*HalloMuenchen.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA. © Hallo München

Verkehrskonzept Münchner Norden: Pläne der Stadt zur Autobahnanbindung

„Der Münchner Norden leidet unter einer starken Auslastung der Infrastruktur über alle Verkehrsträger hinweg“, so das Fazit Adams zur aktuellen Situation. Die vom MOR formulierten Ziele des Verkehrskonzepts sind deshalb unter anderem der Ausbau des ÖPNV, insbesondere der Korridor Dachau-Feldmoching/Moosach, die Autobahnanbindung und die Anbindung an potentielles Siedlungsgebiet in Feldmoching/Ludwigsfeld sowie verschiedene verkehrslenkende Maßnahmen im Sinne der Mobilitätsstrategie 2035.

Bei der heftig diskutierten Autobahnanbindung priorisiert das MOR von mehreren Möglichkeiten die Variante 4 (siehe Grafik). Wie Adam erläuterte, könnten mit ihr die Planungsziele erreicht werden. Das beinhalte die Entlastung des Wohngebietes Feldmoching sowie die Verbesserung der Erreichbarkeit der Gewerbegebiete im Münchner Norden. Zudem seien nur geringe Eingriffe in wertvolle Grünstrukturen notwendig und es erfolge kein Eingriff in das naturgeschützte FFH-Gebiet (Flora Fauna Habitat).

Präsentation zum Verkehrskonzept Münchner Norden: BA-Mitglieder kritisieren Vorgehen der Stadt

Als Alternativen zur Tunnel­anbindung präsentierte der MOR-Vertreter verschiedene verkehrslenkende Maßnahmen zur Erreichung der Ziele der Mobilitätsstrategie 2035 im Norden. Darunter beispielsweise den Ausbau der Angebote für Rad-, Fuß- und öffentlichen Verkehr, Mobilitätsmanagement und -beratung, Ausweitung von Parkraummanagement und P&R-Angebote. Das MOR ist dabei der Auffassung, dass ein Maßnahmen-Mix letzten Endes zum gewünschten Erfolg führe. Es sei deshalb gut, in alle Richtungen zu denken und zu planen, betonte Adam.

Das Gremium hatte sich insgesamt mehr erwartet, so der allgemeine Tenor nach der Präsentation. „Unkonkret und keine Untermauerung mit Zahlen zur wahren Verkehrssituation“, bemängelte Reinhard Bauer (SPD). Seinem Fraktionskollegen Markus Auerbach fehlte ein umfassendes Raumkonzept. Hier sei eher ein Verkehrsbewältigungskonzept präsentiert worden. Der BA-Vorsitzende Rainer Großmann (CSU) vermisste bis dato die Beteiligungsmöglichkeiten der Bezirks­ausschüsse, die dem Konzept gut getan hätten. Hans Kübler (Grüne) bemängelte, dass keine kurzfristigen Lösungsvorschläge zur Entlastung vorgestellt wurden. Frühestens 2024 würden laut dem Konzept erste konkrete Maßnahmen im Stadtrat vorgestellt.

Adam verwies darauf, dass das Verkehrskonzept zunächst zur Beschlussfassung diene und Machbarkeitsstudien und Planungen noch folgten.

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