Außerdem will Brandstetter zeigen: Sommerstraßen seien kein Innenstadt-Privileg. „Die Bezirke am Stadtrand verzichten eher darauf, Anwohner wissen teils nichts von dem Programm.“ Die Nachbarn habe die Anwohnerin bereits befragt, erste Ideen für die Umsetzung gesammelt. Autos möchte sie nicht verbannen. „Wir wollen durch den verkehrsberuhigten Bereich einen sicheren Begegnungsraum schaffen.“
Ihr Antrag wird als eine von zwei Forderungen in einer Einwohnerversammlung für Anrainer der Ebereschen- sowie der Robinienstraße am heutigen Mittwoch, 1. Februar, ab 19 Uhr im Pfarrsaal von St. Agnes, Waldmeisterstraße 34, besprochen. Beim Termin wird ein Vertreter des Mobilitätsreferats anwesend sein. Eine Sprecherin erklärt auf Hallo-Anfrage: „Im Laufe des Februars und März’ werden die Vorschläge der Bezirksausschüsse geprüft und beurteilt.“
Zur Ebereschenstraße könne man noch nichts sagen, da sich noch nicht alle Gremien zu den Sommerstraßen geäußert hätten. Anvisiert sei wieder, insgesamt zehn Straßenabschnitte umzugestalten. Brandstetter möchte beim Termin auch den Kindern das Wort geben. „Wir wollen eine gemeinsame Lösung für beide Anliegen finden.“
Seit zwei Jahren leiden die Anwohner der Robinienstraße unter Lärm. Zum Jahreswechsel 2020/21 wurde nämlich die Bushaltestelle Robinienstraße der Linien 60 und N76 ein Stück nach Osten verlegt – direkt vor die Eingänge einiger Häuser (Foto). Nun fordert eine Anwohnerin bei der Einwohnerversammlung am heutigen Mittwoch, 1. Februar, um 19 Uhr im Pfarrsaal von St. Agnes, Waldmeisterstraße 34, die Haltestelle zu verlegen und den Verlauf der Linien zu ändern.
Denn es gibt viel Ärger. „Die Fahrgäste warten direkt vor unserer Tür, schauen in unsere Häuser, beschädigen unseren Zaun oder vermüllen alles“, erklärt die Nachbarin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Außerdem blockierten die Wartenden die Eingänge – und reagieren auf Bitten unverschämt. „Mir wurde einmal gesagt ‚so dick bist du doch nicht, da kommst du schon durch‘, als ich um Platz bat“, berichtet sie.
Hinzukomme, dass die Nachtlinie dort oft minutenlang mit laufendem Motor halte. „Wir messen regelmäßig zwischen 64 und 82 Dezibel“, sagt ein weiterer Anwohner. Und wenn nachts kein Bus komme, würden die Leute an der Haltestelle feiern. „Dann landen auch mal Flaschen oder Müll in unseren Gärten.“
Die Anwohner haben auch einen Vorschlag: Der Bus könnte über die Lerchen-, Tagetes- und Waldmeisterstraße durch das Gewerbegebiet fahren. Ein neuer Halt könnte auf Höhe des Rewe-Markts eingerichtet werden. Zum Thema werde ein Vertreter der MVG bei der Einwohnerversammlung anwesend sein, kündigt Sprecher Maximilian Kaltner an. Im Vorfeld möchte man jedoch noch nichts dazu sagen.
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