Daraufhin schrieb Gräder seine Hausverwaltung an. „Von deren Seite kam keine Ankündigung, dass die Gaspreise steigen würden“, sagt er. Der Freimanner bat darum, den Fehler zu korrigieren oder um Einsichtnahme der Rechnungen des Gaslieferanten. Eine Antwort erhielt er nicht.
Ein Blick auf die Abrechnungen zeigt: Lag der Preis pro Kilowattstunde in der Wohnanlage 2020 bei 3,98 Cent, beträgt er für 2021 schon 6,10 Cent. Die Folge: „Wir Bewohner müssen mehr zahlen.“ Statt wie 2020 eine Rückerstattung zu erhalten, müsse Gräder nun 75 Euro abgeben. „Bei einem Nachbarn sind es sogar 400 Euro.“ Er erhebt schwere Vorwürfe: „Das ist Abzocke. Die Hausverwaltung bereichert sich an uns.“
Weshalb wurden die Preise erhöht? Wurden die Anwohner tatsächlich nicht informiert? Hallo hat bei der Hausverwaltung angefragt – erhielt bis Redaktionsschluss jedoch keine Antwort. Gräder ist in jedem Fall verärgert: „340 Wohneinheiten sind betroffen. So kann man nicht mit Anwohnern umgehen.“ Er überlege nun, wegen Dokumentenfälschung zur Polizei zu gehen. „Ich will das Thema in jedem Fall außergerichtlich klären“, betont er.
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