Planungsausschuss des Stadtrats stimmt Eggarten-Bebauung in München zu - Bürger frustriert wegen Entscheidung

Der Planungsausschuss des Stadtrats in München hat der Eggarten-Bebauung zugestimmt. Damit werden auch mehrere Bäume gefällt. Die Entscheidung frustriert Bürger.
- Der Planungsausschuss des Stadtrats in München hat der Eggarten-Bebauung zugestimmt.
- Die Entscheidung frustriert die Bürgerinitiative „Rettet den Eggarten“.
- Kritikpunkte sind unter anderem die Fällung von mehreren Bäumen und das Verhalten der Rathaus-Grünen.
Update: 12. März, 11.17 Uhr
München: Planungsausschuss stimmt Eggarten-Bebauung zu - Projektinitiatoren widersprechen Fällung von über 800 Bäumen
Ein Sprecher der Initiatoren des Eggarten-Projekts in München hat die Behauptung, es müsste die Fällung von etwa 800 Bäume für die Errichtung des Quartiers erfolgen, widerlegt. „Beide Zahlen sind nicht korrekt“, so der Sprecher auch im Bezug auf die Aussage, es stehen rund 1000 Bäume im Quartier.
Nach dem Siegerentwurf von Wessendorf / Loidl und der Vorprüfung von planwerkstatt karlstetter verhalte sich die Situation wie folgt: „Insgesamt befinden sich auf dem Eggarten-Areal 960 Bäume. Davon sind maximal 408 erhaltbar. Zusammen mit den Neupflanzungen gemäß des Wettbewerbskonzepts ergibt das eine Gesamtbilanz von bis zu 600 Bäumen im künftigen Eggarten-Quartier.“

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Ursprünglicher Artikel vom 11. März:
Lerchenau – Als „Schicksalstag für den Eggarten“ bezeichnet Martin Schreck von der Bürgerinitiative „Rettet den Eggarten“ den Mittwoch, 10. März. An diesem Tag stand das dort geplante Wohnbau-Projekt für bis zu 2000 neue Wohnungen auf der Tagesordnung des Planungsausschusses im Stadtrat München. Doch alle Anrufe, E-Mails und Appelle waren vergebens – genauso die Ablehnung des Vorhabens im BA Feldmoching-Hasenbergl: Der Ausschuss stimmte dem Vorhaben zu.
München: Planungsausschuss stimmt Eggarten-Bebauung zu - Bürger wegen Fällung von Bäumen und Rathaus-Grünen frustriert
Grünen-Fraktionschefin Anna Hanusch erklärt dazu: „Für den Münchner Stadtrat, der die Entwicklung der gesamten Stadt und die Interessen aller Bürger im Blick haben muss, ist der Kampf gegen die Wohnungsnot eine der wichtigsten Aufgaben.“ Dazu gehöre der Neubau von Wohnungen – teils auch in größerem Umfang.
Stadtrat Paul Bickelbacher (Grüne) ergänzt: „Für dieses Bauprojekt werden viele Bäume fallen müssen. Das ist gerade für uns Grüne ein schmerzhafter Vorgang, denn wir sind angetreten, um das Grün in dieser Stadt besser zu schützen und zu erhalten.“ Dennoch müsse man bezahlbaren Wohnraum schaffen, was mit dem Projekt im Eggarten gelinge. Zudem setze es „Maßstäbe für moderne und klimaschonende Stadtentwicklung“. Mit einem Änderungsantrag sichere man zudem, die Auswirkungen auf die ökologisch hochwertigen Grünflächen des Eggartens zu minimieren und die Frischluftzufuhr zu erhalten.
Schreck ist dennoch enttäuscht: „Auf 21 Hektar Grund stehen im Eggarten knapp 1000 Bäume. 820 davon sollen gefällt werden. Über 25 Vogelarten wurden hier binnen Stunden gezählt.“ Dieses Handeln widerspreche der Biodiversitätsstrategie des Stadtrats München zur Sicherung der Artenvielfalt.

„Wir sind fassungslos über das Verhalten von Entscheidungsträgern der Grünen-Fraktion im Rathaus“, so Schreck. Diese hätten sich vor der Kommunalwahl gegen eine massive Bebauung des Eggartens ausgesprochen. „Was jetzt entschieden wurde, ist das Sterben eines Paradieses.“