München: Tunnel-Anschluss von der Schleißheimer Straße an die Autobahn A99 wird doch geprüft

Der Tunnel von der Schleißheimer Straße an die A99 wurde eigentlich mit dem grün-roten Koalitionsvertrag beerdigt. Nun werden die Varianten doch wieder geprüft.
- Die Stadtratskoalition in München aus Grünen-Rosa Liste und SPD/Volt hat in ihrem Koalitionsvertrag die Planung des A99-Tunnels an die Schleißheimer Straße beerdigt.
- Nun soll die Prüfung der Tunnel-Varianten doch wieder erfolgen.
- Ausschlaggebend sind bei der Prüfung die Entwicklung des Verkehrs und die Kosten des Projekts.
München-Nord - Eigentlich waren die Planungen für einen Tunnel von der Schleißheimer Straße zur A99 im Koalitionsvertrag der grün-roten Stadtratskoalition begraben worden. Eigentlich.
München: Grüne-Rosa Liste und SPD/Volt lassen Tunnel zwischen A99 und Schleißheimer Straße wieder prüfen
Wie Hallo auf Nachfrage bei der Stadtrats-SPD erfuhr, ist das Projekt nicht mehr ganz vom Tisch: „SPD/Volt hat gemeinsam mit den Grünen das Mobilitätsreferat beauftragt, eine schlüssige Lösung für die verkehrliche Erschließung des Münchner Nordens zu erarbeiten und diese noch vor der Sommerpause dem Stadtrat vorzulegen. Im Rahmen dieser Planungen sollen auch dem Stadtrat schon einmal vorgelegte Tunnelvarianten für die Anbindung zur A99 vertieft geprüft werden“, erklärt die Fraktionsvorsitzende Anne Hübner. Heißt: Die sieben Tunnelvarianten werden bis Juli erneut im Stadtrat liegen.

In Milbertshofen-Am Hart und Feldmoching-Hasenbergl dürfte das für Hoffnung sorgen, war doch der Aufschrei zuvor groß gewesen. Ein Verkehrskollaps wurde befürchtet. Anfang Februar kritisierte auch BMW die Entscheidung, was die Stadtrats-SPD wieder über den Tunnel nachdenken ließ. Damals reagierten die Grünen verwundert und verwiesen auf den Koalitionsvertrag.
München: A99-Tunnel zur Schleißheimer Straße wird wieder geprüft - Verkehr, Kosten und Verlauf sind ausschlaggebend
Nun sei man offener, so der Grünen-Stadtrat Paul Bickelbacher: „Bei einer ersten Machbarkeitsstudie zum Tunnel können wir mitgehen.“ Es gehe dabei um die Variante mit Verlauf unter dem Hasenbergl. „Den Verlauf durch das Flora-Fauna-Habitat Hartelholz lehnen wir ab.“ Man müsse auch Alternativen zum Tunnel planen, etwa eine Park&Ride-Anlage am Autobahn-Dreieck mit Seilbahn-Anschluss zu BMW Forschungs- und Innovationszentrum (FIZ) und DB-Nordring.

Auch in den örtlichen BA forderten die SPD-Fraktionen im März die Wiederaufnahme der Tunnel-Planungen. Beide Gremien stimmten zu – gegen ÖDP und Grüne, die das Projekt weder zeitgemäß noch verantwortbar für die Menschen im Norden Münchens nannten.
Kommt der Tunnel also doch? Hübner betont, es handele sich nur um eine Planung: „Ob und wann ein Tunnel gebaut wird, hängt von der Prüfung der entsprechenden verkehrlichen Notwendigkeit sowie der baulichen und finanziellen Machbarkeit ab.“ Bickelbacher ergänzt: „Der Tunnel könnte eine Milliarde Euro kosten. Dafür könnte man auch sieben Kilometer U-Bahn bauen.“ Zudem müsse der Verkehrszufluss dosiert werden. „Sonst verlagern wir den Verkehr nur in die Stadt.“