Bei seinen Recherchen durften er und sein Team eine Gerichtsvollzieherin bei drei Zwangsräumungen begleiten. „Zwei dieser Fälle waren bei älteren Menschen. Deswegen haben wir auch ein Ehepaar im Rentenalter gewählt. Sie haben es noch einmal schwerer, auf dem Wohnungsmarkt etwas zu finden, sich mit der Bürokratie auseinanderzusetzen“, sagt der Student.
Gedreht wurde unter anderem im Hasenbergl, am Olympia-Einkaufszentrum, in der Studentenstadt, auf der Panzerwiese und in Sendling. „Wir durften auch in Räumen des Sozialreferats ein Beratungsgespräch filmen“, ergänzt Reinhart.
Dass sein Film einen Student Academy Award erhält, freut den Regisseur. „Es zeigt, dass das Thema international wichtig ist. Adäquates Wohnen ist ein Menschenrecht“, betont Reinhart. Dass die Bundesregierung jährlich 400 000 neue bezahlbare Wohnungen schaffen möchte, findet er auch gut.
„Es ist ein Schritt in die richtige Richtung.“ Ob es ihm wichtig ist, den Award in Gold, Silber oder Bronze zu bekommen? „Das ist mir ehrlich gesagt egal. Ich bin nur demütig, dass wir uns gegen 2000 Filme durchsetzen konnten“, sagt Reinhart.
Zu sehen ist „Eigenheim“ bereits: In der BR-Mediathek kann der 24 Minuten dauernde Kurzfilm abgespielt werden.
Die Student Academy Awards werden seit 1972 an Filmstudierende weltweit übergeben. Am 20. Oktober werden im David Geffen Theatre in Los Angeles zehn Filme in vier Kategorien ausgezeichnet.
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