Umzug der Polizeihubschrauber-Staffel: Angst vor dem Helikopter-Lärm im Hasenbergl

Die Helikopter der bayerischen Bereitschaftspolizei sollen ab sofort auf dem Hubschrauberlandeplatz der Bundespolizei in Oberschleißheim starten. Doch für Anwohner würde das ziemlich laut werden.
Es könnte laut werden im nördlichen Hasenbergl: Sollte die bayerische Polizeihubschrauberstaffel wie geplant vom Franz-Josef-Strauß-Flughafen nach Oberschleißheim auf das Gelände der Bundespolizei ziehen, wären vor allem die Anwohner im Gebiet rund um das Frauenholz nördlich der Schleißheimer Straße und der Aschenbrennerstraße übermäßigem Helikopter-Lärm ausgesetzt. Das ergibt ein neues Gutachten, das jetzt dem Bezirksausschuss (BA) Feldmoching-Hasenbergl vorgestellt wurde.

Darin wird – im Gegensatz zu einer ersten Untersuchung – auch der mögliche Einsatz größerer Hubschrauber berücksichtigt. Laut dem Gutachten würden sowohl tagsüber als auch nachts geltende Orientierungswerte für den Lärmschutz erreicht oder sogar überschritten werden. Der BA will sich deshalb für einen besseren Schutz der Bürger einsetzen: „Die Regierung muss Nachbesserungen machen oder die Staffel darf nicht verlegt werden“, erklärt der stellvertretende Vorsitzende Rainer Großmann (CSU, Foto). Das Gremium wünscht sich zudem, dass die Flächen, die in dem betroffenen Areal nicht als reines, sondern nur als allgemeines Wohngebiet ausgewiesen sind, ebenfalls zum reinen Wohngebiet erklärt werden. Denn bei einem allgemeinen Wohngebiet gilt tagsüber eine Lärmbelästigung von 55 Dezibel als Grenze, bei einem reinen Wohngebiet eine Belästigung von 50 Dezibel.
Die Hubschrauberstaffel liegt in der Verantwortung der Regierung
„Dafür müssten die Bebauungspläne geändert werden“, sagt Thorsten Vogel vom Planungsreferat zu dem Vorschlag. „Das ist in der Regel ein aufwendiges Verfahren.“ Generell kann die Stadt zum Umzug nur eine Stellungnahme abgeben, die Hubschrauberstaffel liegt in der Verantwortung der Regierung. Dort erhofft man sich zum einen Synergieeffekte mit den Helikoptern der Bundespolizei. Zum anderen ist die Staffel am jetzigen Standort dem allgemeinen Flugbetrieb untergeordnet. Dadurch können sich Zeitverzögerungen bei Notfällen und teure Störungen des Flugverkehrs ergeben. „Das Luftamt der Regierung von Oberbayern prüft und bewertet zur Zeit die Ergebnisse des Gutachtens“, sagt Regierungssprecher Martin Nell. Erst danach könne entschieden werden, ob zusätzlicher Lärmschutz notwendig sei. Sollte das der Fall sein, seien passive Schutzmaßnahmen, wie zum Beispiel Lärmschutzfenster, möglich.
Claudia Schuri