Der Sion wäre das erste serienmäßig produzierte Solar-Elektroauto gewesen. Über 248 über das Auto verteilte Solarzellen hätten es den Fahrzeugen ermöglicht, sich selbst aufzuladen. 2020 konnte der Traum per Crowdfunding am Leben erhalten werden. Die zuletzt steigenden Preise hatten eine weitere Investorenkampagne nötig gemacht. Trotz mehr als 45 000 Reservierungen und Vorbestellungen konnte jedoch nicht der gewünschte Betrag von 100 Millionen Euro erreicht werden. Bereits getätigte Investitionen werden ab Mai innerhalb von zwei Jahren zurückgezahlt.
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Update: 9. Januar 2020
In einer zweitägigen Abstimmung entschieden rund 94 Prozent der Unterstützer, den Zeitraum über den 30. Dezember hinaus zu verlängern. Bis zum eigentlichen Kampagnenende waren bereits knapp 32,5 Millionen Euro zusammengekommen, Stand heute sind es beinahe 45 Millionen. Das gesetzte Ziel von 50 Millionen Euro bleibt weiterhin bestehen.
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Erstmeldung: 11. Dezember 2020
München / Lerchenau – Wenn der Wecker in der Früh bei Jona Christians und Laurin Hahn klingelt, beginnt für sie ein weiterer, stresslastiger Tag. Die beiden sind Geschäftsführer von Sono Motors, einem Start-Up-Unternehmen aus der Lerchenau, welches am ersten serienmäßigen Solar-Elektroauto, genannt „Sion“, arbeitet – und derzeit um dessen Überleben kämpft.
„Wir möchten nun die nächsten Schritte einleiten: den Bau von Serien-Prototypen, die Beauftragung von Werkzeugen und Produktionsanlagen bei unseren Partnern und die Erprobung unserer Fahrzeuge. Dafür ist bis zum 30. Dezember eine Summe von 50 Millionen Euro notwendig“, so Christians. Geld, über das man nicht verfügt. Seit 2016 arbeiten sie bereits am Sion, die Idee hatten sie 2012. Heute sind knapp 100 Mitarbeiter in der Firma tätig, die Prototypen bereits voll fahrtüchtig.
Das Einzigartige: „Über die Karosserie verteilt sind 248 Solarzellen eingearbeitet. So kann der Sion sich unabhängig von Ladestationen und auch während des Fahrens aufladen“, erklärt der 26-Jährige. Auf diese Weise könne man zur maximalen Reichweite von 255 Kilometern pro Tag bis zu 34 weitere dazugewinnen. Dazu benötige es nur Tageslicht. „Zusätzlich ist im Wagen die Technologie des bidirektionalen Ladens integriert. Dadurch kann der Sion als mobiler Stromspeicher genutzt werden und auch andere Elektroautos, sogar das eigene Haus mit Strom versorgen“, sagt Christians weiter.
Ferner sei das Auto zum Sharing gedacht: „Es wird eine App geben, die es den Besitzern ermöglicht, ihr Auto mit anderen zu teilen. Wir denken Mobilität umfassender, wollen den Sion maximal effizient machen.“ Außerdem sei man in der Lage, den Preis mit 25 500 Euro pro Auto gering zu halten.
„Wir bauen auf die Leute, die den Sion auf der Straße sehen wollen.“ Auf diese Weise habe man bereits seit dem Kampagnenstart am 1. Dezember über acht Millionen Euro erhalten, dennoch fehlen noch 42 Millionen. Und viel Zeit bleibt nicht mehr: „Erreichen wir das Ziel nicht, bedeutet das womöglich das Aus für den Sion“, fürchtet der Geschäftsführer. Was das für die Mitarbeiter bedeute, könne noch nicht gesagt werden.
Weitere Informationen zum Wagen und zur Kampagne gibt es unter www.sonomotors.com.
best
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