Zwischenzeitlich hat der EHC auch nochmal am Kader gearbeitet und mit dem 27-jährigen Henrik Haukeland und dem 29-jährigen Andrew O’Brien einen Torwart und einen Verteidiger verpflichtet. Wie sind die beiden aufgenommen worden?
Die Mannschaft hat beide natürlich gut aufgenommen, Andrew O’Brien ist ja schon seit Ende Dezember da und hat vor der Pause schon sein Debüt gefeiert. Er hilft uns vor allem körperlich und läuferisch sehr weiter. Er kann vor dem Tor mal aufräumen und tut unserem Spiel unheimlich gut. So jemanden haben wir einfach gebraucht.
Und Haukeland?
Er hat ja in Berlin seinen Einstand gegeben und dabei eine echte Topleistung gezeigt (40 von 42 Schüssen pariert, Anm.d.Red.). Er ist ein absoluter Top-Torhüter, der schnell ist und gute Spiele zeigen wird. Jetzt haben wir zwei Top-Torhüter, die uns die Spiele sichern können (lacht).
Im Dezember gab es eben diese schon fast historische Niederlagenserie, wobei der EHC auch viele Spiele in der Verlängerung oder dem Penalty-Schießen verloren hat. Kapitän Patrick Hager hat mal gesagt, sie fänden momentan mehr Wege das Spiel zu verlieren, als zu gewinnen. Woran lag es schlussendlich?
Diese Niederlagen haben uns als Mannschaft schon sehr gewurmt, schließlich kennen wir diese Situation auch nicht, so viele Spiele zu verlieren. Es ist natürlich immer schwer, diese eine Ursache oder generell Ursachen zu finden für so etwas, aber der Kopf hat bei uns schon eine Rolle gespielt. Wir waren irgendwie in einem Loch, da hat die Flut an Spielen, die wir im Dezember bestritten haben (13 Spiele in 29 Tagen, Anm. d. Red.) auch nicht geholfen, denn das Programm war doch recht anstrengend.
Hat die Corona-Pause Ihnen ein bisschen zurück auf den richtigen Weg geholfen?
Keine Mannschaft freut sich über eine Zwangspause. Dennoch konnten wir die spielfreien Tage zur mentalen Regeneration gut nutzen. So haben wir beispielsweise gemeinsam mit unserem Trainerstab viel und intensiv über unser System und unsere Taktik sprechen können. Es gibt nichts Schlechtes, an dem nicht auch etwas Gutes ist.
Auch die beiden Spiele im Halbfinale der Champions-Hockey-League (CHL) gegen das finnische Team Tappara Tampere sind der Zwangspause zum Opfer gefallen. Jetzt gibt es am Dienstag, 25. Januar, ein Entscheidungs-Spiel in Tampere...
Wir sind sehr glücklich über diese Entscheidung. Nun haben wir die Chance, uns den Platz im Finale sportlich zu erkämpfen. Es wäre bitter gewesen, wenn wir nach diesem riesen Lauf durch die Gruppenphase und K.O.-Runde kampflos ausgeschieden wären.
Was muss passieren, damit die Red Bulls ihr zweites CHL-Finale der Klubgeschichte erreichen?
Wir werden uns wie immer optimal auf den Gegner vorbereiten, wissen aber auch, dass Tappara ein finnisches Top-Team ist und wir somit unsere beste Leistung abrufen müssen. Aber wir müssen uns vor niemandem verstecken und werden was reißen können.
Ihr Teamkollege Freddy Tiffels ist von der CHL als ein möglicher MVP, als wertvollster Spieler des Turniers, nominiert...
Ehrlich gesagt hab ich das noch gar nicht gewusst, weil darüber auch nicht geredet wird in der Kabine. Es ist natürlich mega für Freddy, dass ihm so eine Auszeichnung in Aussicht gestellt wird, er spielt ja auch in der DEL eine hervorragende Saison. Aber in München steht die Mannschaft an erster Stelle und für uns alle zählt nur der Erfolg als Team. Und als Team wollen wir in der CHL möglichst weit kommen.
Zur Person
Die Nummer 42 der Münchner ist gebürtiger Bad Tölzer und wechselte 2018 nach einem kurzen missglückten Zwischenstopp in der NHL von Nürnberg an die Isar. Am 18. Dezember 2013 gab Ehliz als erst zweiter türkischstämmiger Spieler nach Sinan Akda sein Debüt in der deutschen A-Nationalmannschaft. Seinen größten Erfolg im Bundesdress feierte Ehliz mit dem Gewinn der Silbermedaille bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang.
Quelle: www.hallo-muenchen.de