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Pop-Up-Radwege in München werden abgeschafft - Bürgermeisterin Habenschaden findet deutliche Worte

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Von: Kassandra Fischer

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Der Pop-up-Radweg an der Elisenstraße.
Der Pop-up-Radweg an der Elisenstraße könnte bereits in einer Woche verschwunden sein. Zum ersten November sollen alle temporären Radstreifen in München wieder beseitigt werden. © kf

Die Pop-up-Radwege in München werden trotz positiver Stimmen von MVG, Polizei und Radfahrern rückgebaut. Bürgermeisterin Habenschaden sieht darin auch soziale Ungerechtigkeit.

Update: 28. Oktober 2020

Die Stadt München hat sich gegen die Pop-Up-Radwege entschieden. Mit dieser Entscheidung werden die bestehenden Wege am 01. November wieder rückgebaut. Münchens Bürgermeisterin Katrin Habenschaden zeigt sich von der Entscheidung enttäuscht:

Die Entscheidung widerspricht auch dem Willen der Bevölkerung. Der Radentscheid und die Kommunalwahl im März haben gezeigt, dass der Wunsch der Münchner*innen nach besserer Radinfrastruktur und einer Stärkung nachhaltiger Mobilitätsformen groß ist. Während andere europäische Großstädte im Eiltempo die Verkehrswende umsetzen, fehlte in München heute der politische Wille für ein paar Kilometer Radweg. Mit Verzagtheit werden wir zukünftig weder die Verkehrs- noch die Klimaprobleme in unserer Stadt lösen.

Katrin Habenschaden

Laut Einschätzung von Bürgermeisterin Habenschaden waren die Pop-Up-Radwegen ein Erfolg. Auch MVG, Polizei und die Bezirksausschüsse würden den Versuch als positiv bewerten.

Die Corona-Krise hätte die Entwicklung zu mehr Radfahrern in München verstärkt. Habenschaden kritisiert, dass der Rückbau von Verkehrsraum für Radfahrer ein falsches Signal sende und zudem sozial ungerecht sein. Denn besonders Menschen mit niedrigem Einkommen könnten sich kein Auto leisten und seien auf ÖPNV oder eben Rad angewiesen.

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Protest Aktion in München: Fahrrad-Aktivisten wollen Pop-up-Radwege erhalten

Erstmeldung: 25. Oktober 2020

München - Im Juni wurde der erste Pop-up-Radweg in München eingerichtet. Mehr Platz für Radfahrende während der Corona-Pandemie war dabei die Devise. Zum ersten November sollen diese jedoch allesamt wieder abgebaut werden. Dagegen wehren sich jetzt der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) und der Radentscheid München und kündigen eine Protest-Aktion an.

Pop-up-Radwege in München: ADFC und Radentscheid fordern Erhalt

Eine Radl-Demo für den Erhalt der Pop-up-Radwege findet deshalb am Dienstag, 27. Oktober, von 9 bis 10 Uhr an der Zweibrückenstraße zwischen Steinsdorfstraße und Thierschstraße statt. Die Fahrrad-Aktivisten fordern nachdrücklich, die temporären Fahrstreifen nach Ablauf des Verkehrsversuchs am 31. Oktober noch solange beizubehalten, bis sicherere dauerhafte Lösungen für den Radverkehr eingerichtet werden können.

ADFC und Radentscheid München planen Protest-Aktion

Im Mai hatte der Stadtrat beschlossen, dass nach Auswertung des Verkehrsversuchs ein Vorschlag zum weiteren Vorgehen an den einzelnen Strecken vorgelegt werden soll. „Beschlossen wurde damit nicht, dass die Pop-up-Radwege nach dem 31. Oktober alle ersatzlos entfernt werden“, kritisiert der ADCF in einer Stellungnahme. Die inzwischen ausgewerteten Verkehrszählungen hätten eine extrem hohe Nutzung der Pop-up-Radwege belegt, so der ADFC weiter.

Pop-Up-Radwege München: Am Mittwoch fällt die Entscheidung

Ein Abbau der Pop-up-Radwege erachten die Fahrrad-Aktivisten als „völlig unverständlich“. Die Sicherheit der Radfahrenden sei gerade bei widrigen Bedingungen im Herbst und Winter massiv gefährdet. Diejenigen, die Corona-bedingt auf das Rad umsteigt, würden außerdem den ÖPNV und das Klima entlasten und sollten nicht leichtfertig zurück ins Auto getrieben werden, so die Argumente für den Erhalt der Radstreifen.

Am Mittwoch, 28. Oktober, soll im Mobilitätsausschuss der Stadt München final über das Thema abgeschlossen werden.

Hier gibt es derzeit (noch) Pop-Up Radwege in München:

Inzwischen gibt es viele Fans der Pop-up-Radwege: darunter Svenja Jarchow-Pongratz, BA-Chefin der Maxvorstadt.

Quellen: ADFC

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