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- vonSebastian Obermeirschließen
Im Stadtrat regen sich Stimmen für ein Pilotprojekt an Münchner Schulen mit Gurgel Testungen. Was die Vorteile zu herkömmlichen Tests sind und wie sie ablaufen.
- Vorschlag für Pilotprojekt mit Gurgel-Testungen
- Pool Testungen an Schulen
- Das sagen Experten zur Qualität und Zuverlässigkeit
30 Sekunden gurgeln, die Kochsalzlösung in ein Röhrchen spucken, das an ein Labor gesendet wird und in ein paar Stunden ist das Corona-Testergebnis da: Was in einigen Betrieben bereits Schule macht, könnte bald auch von Schülern und Lehrern genutzt werden.
Pilotprojekt für Gurgel Tests an Schulen vorgeschlagen
In einem gemeinsamen Antrag schlagen SPD/Volt und Die Grünen – Rosa Liste ein Pilotprojekt zum Monitoring der Infektionszahlen in Münchner Schulen und Kitas vor. Zentral dabei: das Test-Pooling. Dabei werden die Proben von bis zu 30 Personen gemeinsam analysiert. Nur wenn die Gesamt-Probe positiv ist, werden sie nochmals einzeln untersucht. So sollen sich einige Vorteile ergeben. „Zunächst lassen sich Laborkapazitäten und Kosten einsparen“, erklärt Mitantragsstellerin Mona Fuchs. Außerdem sei die Akzeptanz der Gurgeltests bei Kindern wesentlich höher. Und: Die Proben können auch ohne geschultes Personal entnommen werden. Interesse von Schulen sei bereits da, erklärt Fuchs.
Eingesetzt wird das Pooling-Verfahren auch schon in einigen Münchner Unternehmen. „Als Präventionsmaßnahme“, wie Jonathan Nar von Bonago erklärt. Die Firma vertreibt Testkits für Mitarbeiterscreenings. Im Einsatz: Gurgeltests mit PCR-Methode.
Pool-Testungen in Schulen? Das sagen die Experten
Doch wie steht es um die Qualität solcher Proben? „Andere Pilotprojekte, etwa in Regensburg oder Erlangen, verlaufen gut“, erläutert Fuchs auf Hallo-Anfrage. Es habe vereinzelt falsch-positive Ergebnisse gegeben. „Aber keine falsch-negativen.“ Auch bei Bonago preist man die hohe Zuverlässigkeit an. Einen entscheidenden Unterschied zur Vorgehensweise, die die Grünen für Schulen und Kitas fordern, gibt es jedoch: „Wir sammeln Proben in einem Pool von bis zu fünf Mitarbeitern“, erklärt Nar. „Mehr Proben könnten die Viruskonzentration senken, warnte das Labor, mit dem wir zusammenarbeiten.“
Derweil kündigte Gesundheitsminister Jens Spahn an, dass alle Bürger ab 1. März von geschultem Personal mit Antigen-Schnelltests getestet werden können. Auch Laien-Selbsttests sollen nach ihrer bald erwarteten Zulassung durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte für alle zugänglich sein. „Diese Testmöglichkeiten können zu einem sicheren Alltag beitragen, gerade auch in Schulen & Kitas“, twitterte Spahn. Macht das den Antrag der Grünen und der SPD obsolet? „Nichts tun, abwarten und sehen, wie die Strategie des Bunds aussieht, ist für uns keine Option“, sagt Fuchs.